Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) sieht in der Debatte um die geplante ORF-Gebührenanpassung in erster Linie die Politik und die öffentlich-rechtlichen Aufsichtsgremien gefordert. Wie der Präsident des VÖZ, "WirtschaftsBlatt"-Vorstandsvorsitzender Hans Gasser, am Donnerstag zur APA sagte, liege es in der Verantwortung der Politik, der internen ORF-Gremien sowie der externen Kontrollorgane, "die Rechtmäßigkeit einer solchen Gebührenerhöhung zu prüfen".

Für den VÖZ sei es jedoch "selbstverständlich, dass es bei einer zunehmenden Stärkung der öffentlichen Finanzierung - sei es durch Gebührenerhöhungen oder Refundierungen durch den Staat - zwangsläufig zu einer Beschränkung der Werbemöglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kommen muss", betonte Gasser. "Insbesondere vor dem Hintergrund der gesamteuropäischen Entwicklung erscheint dies als Gebot der Stunde", fügte er hinzu. Außerdem solle die zusätzliche Belastung der Bürger bzw. Rundfunkgebührenzahler in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedacht werden, forderte er.

Die ORF-Geschäftsführung will beim ORF-Stiftungsrat eine siebenprozentige Erhöhung des Fernsehentgelts beantragen. Zum Tragen kommen soll dies ab Juni 2012, wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Mittwoch erklärt hatte. (APA)