Emissionen seien in Österreich zu hoch für das Erreichen der Kyoto-Ziele, kritisieren Umweltschützer.

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Wien - Die heimischen Umweltschützer schlagen vor der anstehenden UNO-Klimakonferenz in Durban Anfang Dezember einmal mehr Alarm. Wie die "Allianz Klimagerechtigkeit", in der unter anderem Organisationen wie Global 2000, die Dreikönigsaktion, Care oder der World Wide Fund For Nature (WWF) vertreten sind, am Donnerstag kritisierte, werden die heimischen Kyoto-Klimaziele nicht erreicht werden. Außerdem seien die künftigen Ziele viel zu niedrig gesetzt. An die Klimakonferenz haben die NGOs geringe Erwartungen.

Wie Johannes Wahlmüller von Global 2000 schilderte, "sind die nächsten fünf Jahre entscheidend". Laut Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) müsse bis dorthin feststehen, ob es ausreichende Bemühungen gibt, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad plus zu beschränken. Für alles darüber drohen laut den Wissenschaftern Naturkatastrophen und unwägbare Folgen für das Weltklima.

Klimawandel "wird sie hart treffen"

Allein: Bereits auf nationaler Ebene habe man in Österreich keine besonderen Ambitionen gezeigt, den CO2-Ausstoß ausreichend zu beschränken, kritisieren die Umweltorganisationen. Die Ziele im Kyoto-Protokoll werden aller Voraussicht nach nicht erreicht werden, für danach gibt es lediglich eine Festlegung innerhalb der EU-Ziele für 2020. Diese sind für Österreich allerdings so niedrig ausverhandelt, dass das Land theoretisch sogar mehr CO2 ausstoßen dürfte als bisher, kritisiert Wahlmüller.

Sichtbar sind die Auswirkungen des Klimawandels vor allem in den ärmsten Ländern der Welt, wie Jovelyn Cleofe erklärte, die eine philippinische Klimaschutzorganisation vertritt, die mit der Dreikönigsaktion zusammenarbeitet. Die bisherigen Ergebnisse der Klimakonferenzen bezeichnete die Frau als "enttäuschend". Die reichen Länder sollten sich ihrer Meinung nach auch nicht in Sicherheit wiegen: "Der Klimawandel wird Sie treffen. Er wird Sie hart treffen", prognostizierte sie den Anwesenden.

Vergleichsweise bescheiden sind die Erwartungen der NGOs an die Klimakonferenz in Durban. Eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls solle angestrebt werden, forderten die Organisationen, auch eine Forcierung des Waldprogramms "REDD", mit dem ärmere Länder dazu ermuntert werden sollen, keinen klimaschädlichen Raubbau zu betreiben. Und der im Vorjahr angekündigte "Green Climate Fund", mit dem ab 2020 im Ausmaß von 100 Milliarden Dollar Klimaschutzmaßnahmen in ärmeren Ländern finanziert werden sollen, soll kommen, lautet der Wunsch an die Verhandler in der südafrikanischen Stadt. (APA)