Stephen Malkmus und seine Jicks gastieren am Montag im Flex: V-Pulli nicht vergessen!

Foto: Matador

Wien - Für einen, der fast zwei Jahrzehnte lang Posterboy ist, hat er sich gut gehalten. Als Stephen Malkmus 1992 mit seiner Band Pavement und dem Album Slanted And Enchanted über die Welt kam, frohlockten bald die Verkäufer von V-Pullis weltweit. Was sonst nur noch Onkels aus der früheren DDR trugen, wurde plötzlich hip und lässig.

Malkmus und Pavement verkörperten kunstvoll den Normalo als Rockstar, veröffentlichten zwei der besten Alben der 1990er-Jahre - um nach insgesamt fünf langen Spielern aufzuhören.

Slacker-Rock hieß das damals unter anderem, also ein bisserl schludrig, hingerotzt, phlegmatisch. Wie bestechend dieser Sound tatsächlich war, zeigte die Reuniontournee der Band im vorigen Jahr in der Wiener Arena: Bistdudeppert!

Der seitengescheitelte Malkmus begann nach Ende von Pavement eine Solokarriere, deren musikalische Äpfel nicht allzu weit vom Pavement-Stamm fielen. Im Sommer hat der geborene Kalifornier mit seiner Band The Jicks das Album Mirror Trafic veröffentlicht. Darauf reicht er Hausmarke: verzögerte Tempi, quengelige Melodien und seinen immer zart neben der Spur liegenden Gesang. Kommenden Montag gastieren Stephen Malkmus and the Jicks im Wiener Flex. (20.00 Uhr)

Andere Baustelle: Kommenden Dienstag sind in der Wiener Arena die Pink Mountaintops zu sehen. Die kanadische Band ist ein Seitenprojekt von Black Mountain unter Frontmann Stephen McBean. Als Pink Mountaintops schweinigeln sich McBean und Co durch sexy bis pfuigackige Unterhosen-Texte und psychedelischen Rock, der auf der letzten Veröffentlichung der Band - Outside Love - auch den Sound eines Phil Spector beleiht: "Dirty deeds done dirt cheap." (20.00 Uhr)

Für kurzentschlossene Freunde des Punkrock lässt heute, Freitag, der Australier Jimmy Trash and the Gunpowder Temple of Heaven den Iggy Pop aus dem Käfig. Ungewaschene Auflehnungsmusik ohne pädagogischen Wert, also 1a! Im Fluc. (22.00 Uhr)  (Karl Fluch  / DER STANDARD, Printausgabe, 18.11.2011)