Freda Meissner-Blau, geboren 1927 in Dresden, war nicht nur die erste Klubchefin der Grünen im Parlament, sie war überhaupt die erste Frau in dieser Funktion (siehe Porträt Seite 9). Auch von den internen Grabenkämpfen genervt, trat sie 1988, nach zwei Jahren imAmt, zurück. Der Partei blieb sie dennoch weiter gewogen - auch wenn ihr diese allzu brav und angepasst geworden ist.

Peter Pilz (links im Bild) ist aus der Riege der ersten Grün-Abgeordneten der letzte, der noch im Nationalrat sitzt. Mit Unterbrechung, denn 1991 tritt er als Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl an und schafft denEinzug der Grünen in den Landtag. 1992 wird Pilz (Jahrgang 1954) auch zum Bundessprecher gewählt.Ein Intermezzo, das nur zwei Jahre dauert. 1999 kehrt er wieder in den Nationalrat zurück.

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Kurz vor seinem 80.Geburtstag verstarb Herbert Fux im März 2007. Er selbst verstand sich als "parteiunabhängiger Grüner" . Fux war Gründungsmitglied der Vereinten Grünen, saß ab 1986 zwei Jahre im Nationalrat - und ein weiteres Mal 1989/90. Der Schauspieler engagierte sich auch bei der Salzburger Bürgerliste. Ende der 1990er brach Fux imStreit mit beiden Gruppierungen.

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Ein Auftritt des Langzeitgrünen ist legendär: Am 14. Mai 1987 entrollte Andreas Wabl im Plenum eine Hakenkreuzfahne, um so gegen Kurt Waldheim zu protestieren. Im Nationalrat saß der gelernte Volksschullehrer bis 1999, von 1988 bis 1990 als Klubchef. Unter Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) wurde er Klimaberater. Der 60-Jährige betreibt heute seinen Bauernhof.

 

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Dass es eine Beschränkung der Redezeit gibt, verdanken die Mandatare Walter Geyer. Neun Stunden sprach er 1988 im Nationalrat über das Waldsterben.Infolge wurden die Regeln geändert. Von den internen Querelen genervt, verlässt Geyer noch im gleichen Jahr die Politik, wird wieder Staatsanwalt. Der mittlerweile 63-Jährige ist Leiter der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft.

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Karel Smolle, geboren 1944, setzte sich früh für seine slowenische Volksgruppe ein. Er war Mitbegründer der slowenischen Zeitschrift "Mladje" und wechselte 1986 in die Politik, wo er bis 1990 für die Grünen und später für das Liberale Forum im Nationalrat saß. Smolle war auch als Chef des Rates der Kärntner Slowenen tätig sowie als slowenischer Honorarkonsul in Österreich.

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Der Diplomsozialarbeiter Manfred Srb war bis 1994 Abgeordneter. Srb verzichtete selbst auf eine weitere Kandidatur: "Es reicht irgendwie" , sagte er 1993. Mit acht Jahren erkrankte Srb an Polio, seitdem ist er Rollstuhlfahrer. In seiner Partei fungierte er lange als Behindertensprecher.Manfred Srb, Jahrgang 1941, engagiert sich beim Behindertenberatungszentrum "Bizeps" .

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Josef Buchner (69) war Mann der ersten Stunde bei den Vereinten Grünen. 1986 zog der heutige Ortschef von Steyregg in den Nationalrat ein. 1987 folgte jedoch der Ausschluss aus dem Parlamentsklub. Offiziell weil Buchners VGÖ in Wien gegen die Alternative Liste (AL) kandidierte. 1997 wird er als Oberösterreichs erster Bürgermeister einer Bürgerliste direkt gewählt. (pm, stein, mro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.11.2011)

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