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Britische Soldaten in Paradeuniform. Die Ausgaben des Verteidigungsministeriums für externe Berater haben sich seit 2006 verhundertfacht.

Foto: EPA/CAPORAL RUSS NOLAN

Das britische Verteidigungsministerium hat in den vergangenen zwei Jahren knapp 600 Millionen Pfund (701 Millionen Euro) für externe Spezialisten und Berater ausgegeben, berichtet der Guardian. Die Summe wurde aus dem Budget für militärische Ausrüstung bestritten. Ein interner Bericht des Verteidigungsministeriums kritisiert jetzt die mangelnde Kontrolle bei Vergabe und Durchführung der Aufträge. Aber auch Richtlinien zur Verwendung der Gelder wurden regelmäßig ignoriert. Das Verteidigungsministerium hat die Zahlen bestätigt und eine Verschärfung der Regeln angekündigt.

Beamtengewerkschafter machen Personalkürzungen im Verteidigungsministerium in den vergangenen Jahren für die Kostenexplosion verantwortlich. Expertisen, die bisher im eigenen Haus erstellt werden konnten, müssen jetzt teuer zugekauft werden. Für „technischen Support" sind 2006 lediglich 6 Millionen Pfund ausgegeben worden. In den beiden vergangenen Jahren waren es insgesamt 564 Millionen.

Ein weiterer Grund für die Verhundertfachung der Ausgaben ist auch eine von Labour eingeführte Gesetzesänderung im Jahr 2009 mit der es hochrangigen Militärs ermöglicht wurde sogenannte „Nischenaufgaben" kurzfristig extern zuzukaufen. Eine Autorisierung der Ausgabe durch den Minister war nicht mehr notwendig. Im ersten Jahr nach der Einführung der neuen Regelung stiegen die Ausgaben von 130 Millionen Pfund auf 297 Millionen. Dieses Jahr summieren sich die Ausgaben auf 267 Millionen. Zusammen die oben erwähnten 564 Millionen Pfund. (mka, derStandard.at, 18.11.2011)