Wien - Der Telekom-Branche steht nach dem Scheitern der zweiten KV-Runde erste Kampfmaßnahmen ins Haus. Die Gewerkschaft hat für nächste Woche Betriebsversammlungen in österreichischen Telekom-Betrieben angekündigt. Mit den Veranstaltungen will die GPA-djp aus ihrer Sicht der Lohnverhandlungen informieren.

Knackpunkt für die Gewerkschaft ist, dass die Arbeitgeber über Ist-Löhne gar nicht reden wollten. Stimmt nicht, erklärt der Telekommunikations-Fachverband in der Wirtschaftskammer einer Aussendung am Freitag: "Die Arbeitgeberseite hat in den Verhandlung ausdrücklich klargestellt, dass eine Bereitschaft zur Erhöhung der Ist-Gehälter besteht."

Der Gewerkschaft wird vorgeworfen, nicht ehrlich über die Verhandlungen zu informieren. Die Arbeitnehmer forderten für KV und für Ist "undifferenziert" eine Erhöhung von 4,65 Prozent.

Offenbar liegt aber kein Arbeitgeber-Angebot für die Ist-Gehälter auf dem Tisch. Verbandsgeschäftsführer Philipp Graf sprach am Freitag von einem "ersten Angebot" für die KV-Löhne in Höhe von 2,4 Prozent, erwähnt aber keines für die Ist-Löhne.

"Die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber fordern hingegen separate Verhandlungen zu den Mindest- und Ist-Gehältern, um eine ausgewogene Differenzierung zu erzielen." Hintergrund des Arbeitgeberangebots seien "sinkende Umsätze, der starke Wettbewerbsdruck sowie die hohen Investitionen, die aufgrund regulatorischer Veränderung sowie Erneuerungen der Netzinfrastruktur 2012 erforderlich sind", erklärt die Kammer. Von der GPA-djp lag bis in die Mittagsstunden keine offizielle Wortmeldung zu der Causa vor. (APA)