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Tiger Woods packt den perfekten Bunkerschlag aus.

Foto: EPA/JOE CASTRO

Melbourne - Noch als der Ball in der Luft ist, huscht Tiger Woods aus dem Bunker, um zu sehen, wo er landet. Knapp einen Meter neben der Fahne, perfekt. Der letzte Putt ist Formsache, der anschließende Jubel mit Teamkapitän Fred Couples ausgelassen: Buchstäblich aus einem tiefen Loch hat sich Tiger Woods ins Rampenlicht des Matchwinners gespielt.

Mit einem perfekten Schlag aus dem mannshohen Bunker auf der 15. Bahn leitete der Golfstar seinen Sieg mit 4 und 3 im Duell mit dem Australier Aaron Baddeley ein und bescherte damit den USA den Siegpunkt im President's Cup gegen eine Auswahl nichteuropäischer Konkurrenz. Letztlich gewannen die Amerikaner mit 19:15.

Woods, der mit einer Wildcard ins Team gerutscht war und zu Beginn gleich zwei Niederlagen einstecken musste, freute sich: "Das fühlt sich gut an", sagte der ehemalige Weltranglistenerste. Grund für das ganz persönliche Comeback am zweiten und dritten Tag des President's Cups war laut Woods eine kleine Trainerstunde mit Steve Stricker. "Steve hat mir eine Stunde auf dem Grün gegeben, und was auch immer er gesagt hat, habe ich getan. Plötzlich hatte ich meine natürliche Putting-Position wieder, ich sah die Linien. Es fühlte sich einfach gut an", sagte Woods.

Gut fühlte sich auch Kapitän Couples, nachdem es im Vorfeld kritische Stimmen zur Nominierung von Woods gegeben hatte. "Er bereit für diese Woche, er war seit einem Monat bereit. Viele Leute haben mich gefragt, warum ich ihn genommen habe. Natürlich wollten wir den Cup gewinnen, aber noch wichtiger war für mich, dass die Leute realisieren, dass er das Spiel spielen kann", sagte Couples.

Allerdings brauchte Woods ein bisschen Anlaufzeit "Down Under". Seinen ersten Punkt holte der 35-Jährige erst am dritten Turniertag. An der Seite von Dustin Johnson gewann Woods das Lochwettspiel gegen Adam Scott (Australien) und K.J. Choi (Südkorea) mit 3 und 2. Anschließend unterlag das US-Duo den Koreanern Y.E. Yang/Kim Kyung-Tae mit 1 auf. An den ersten beiden Tagen hatte Woods zweimal in Folge verloren.

Zehn der insgesamt zwölf Mitglieder jeder Mannschaft hatten sich über ihre in den letzten beiden Jahren erspielten Punkte qualifiziert, zwei Teilnehmer - darunter Woods - waren von den Kapitänen Couples (USA) und Greg Norman (Australien) ausgewählt worden. Die letzte Auflage 2009 in San Francisco hatten ebenfalls die USA mit 19,5 zu 14,5 gewonnen. (SID)