Wien - Fortgefahren wird offenbar immer: Der Aufwärtstrend im Wiener Tourismus setzt sich auch über die Wintermonate fort. Das sagt jedenfalls der "Vienna Tourism Indicator", kurz VTI, der in regelmäßigen Abständen im Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) erstellt wird. Derzeit erlebt der Fremdenverkehr in der Bundeshauptstadt einen Boom. Im vergangenen Monat wurde mit knapp über einer Million Nächtigungen das bisher beste Oktober-Ergebnis erzielt.
Der VTI beruht auf Trendeinschätzungen von Branchenkennern und analysiert wichtige europäische Herkunftsmärkte wie Deutschland, Italien, Spanien, Mittel- und Osteuropa sowie Japan. Glaubt man den Tourismus-Fachleuten, setzen sich begünstigende Faktoren gegenüber den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch, berichtete SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker gegenüber der APA.
Nicht nur in der Gesamtschau zeigt die Tendenz nach oben, sondern auch in Betrachtung der einzelnen Länder. Den höchsten Wert weist der VTI demnach für Mittel- und Osteuropa - konkret für Ungarn, Tschechien und Polen - aus. Es folgen Deutschland und Japan. Etwas verhaltener sehen die Prognosen für Italien und Spanien aus.
In der Branche werden laut SKB zwei wesentliche Argumente für die positiven Aussichten genannt: Zum einen wird die Vielfältigkeit des Angebots in der Weihnachtszeit gelobt, zum Anderen zeigen die Werbemaßnahmen des Wien-Tourismus Wirkung. Das Marketing-Programm, das eine Verknüpfung von imperialem Erbe, Kulturmetropole und modernem Stadtbild vorsehe, trage wesentlich zu einem guten Marktumfeld bei, hieß es.
Auch im Schloss Schönbrunn ist von Krise derzeit nichts zu spüren. Die Besucherzahlen für das laufende Jahr bis Ende Oktober liegen um 3 Prozent über jenen des Vergleichszeitraums des Vorjahres. "Geht es so weiter, dürfte 2011 unser bisher besucherstärkstes Jahr werden", zeigte sich Sattlecker erfreut. (APA)