Wien - Die Aktienmärkte in Europa sind am Montag angesichts wachsender Sorgen um eine Ausweitung der Staatsverschuldung in der Eurozone und auch wieder in den USA einheitlich mit klaren Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet.

Die Anleiherenditen der hoch verschuldeten Staaten in der Eurozone zogen wieder an und sorgten damit für zusätzliche Nervosität unter den Investoren. Zudem hatten verschiedene Medien über eine drohende Herabstufung Frankreichs durch Moody's berichtet. Ein Sprecher der Ratingagentur verwies jedoch darauf, dass die Einschätzung sich seit dem 17. Oktober nicht verändert habe.

Kaum Impulse brachte hingegen der erwartete Sieg der konservativen Volkspartei bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Spanien. Der künftige Ministerpräsident Rajoy warnte vor überzogenen Erwartungen.

In den USA finden die Parteien im Kampf gegen die wachsenden Staatsschulden keine gemeinsame Linie mehr. Nach drei Monate langen Verhandlungen über Schritte, wie der riesige Schuldenberg abgetragen werden kann, stand eine überparteiliche Kommission des US-Kongress am Montag kurz vor dem Scheitern. Hauptstreitpunkt waren die Steuern.

Rohstoffwerte geben nach

Rohstoffwerte zeigten die größten Abschläge in einem Branchenvergleich. Sie litten Händlern zufolge unter gesunkenen Metall- und Ölpreisen, nachdem sich zuletzt Anzeichen für eine Abschwächung der Wirtschaft in Asien verstärkt hatten. So sind die japanischen Exporte im Oktober unerwartet stark gesunken. Zudem senkte Singapur seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr. Unter den Einzelwerten rutschten ArcelorMittal 7,15 Prozent ins Minus auf 12,14 Euro.

Die Abschläge erfolgten jedoch auf sehr breiter Front und zogen sich quer durch alle Branchen. Nach verhaltenem Beginn drehten auch Finanzwerte wieder deutlich Richtung Süden ab. BNP Paribas büßten 4,33 Prozent auf 26,85 Euro ab und Société Générale verloren 3,93 Prozent auf 16,01 Euro. Bei den Versicherern mussten AXA ein Minus von 5,06 Prozent auf 9,028 Euro hinnehmen und ING sanken 5,51 Prozent auf 5,025 Euro.

Aktien aus dem Autosektor haben unter den getrübten Aussichten vor allem in China gelitten. Nach zwei Jahren des rasanten Anstiegs der Autoabsätze bremst sich der dortige Automarkt offenbar stark ab. VW fielen 5,76 Prozent auf 115,25 Euro und BMW gaben 4,15 Prozent auf 51,33 Euro ab. (APA)