Wien - Der börsenotierte Baukonzern Strabag SE hat die Erwartungen für die deutsche Strabag AG zurückgeschraubt. Die bisher prognostizierte leichte Steigerung des operativen Gewinns (EBIT) aus dem Vorjahr von 119,5 Mio. Euro sei "aus heutiger Sicht nicht mehr realisierbar", teilte das Unternehmen mit. Das Ergebnis soll aber "im zumindest oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" deutlich positiv sein, sackt also um mindestens 20 Mio. Euro ab. Für die gesamte Strabag SE halten die Prognosen für das Konzernergebnis, das nach wie vor bei 185 Mio. Euro gesehen wird (2010: 174,9 Mio. Euro).

Auch die Prognose für die Bauleistung bleibt unverändert bei einem Anstieg um rund 10 Prozent von 12,78 auf 14 Mrd. Euro. Der operative Gewinn soll sich sogar etwas besser entwickeln als zuletzt erwartet - das EBIT soll heuer von 299 auf 340 Mio. Euro und nicht nur auf 320 Mio. Euro klettern. Die Turbulenzen infolge der Euro-Schuldenkrise hätten sich im bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres noch nicht auf die Leistung oder die Ergebniserwartung des Konzerns ausgewirkt. Vor allem in Polen liefen die Geschäfte gut.

Die Aussichten für 2012 sind allerdings verhalten: Die Strabag sei weiterhin davon überzeugt, über alle Märkte höchstens ein Wachstum mit der Inflation zu schaffen. Die Bauleistung soll im kommenden Jahr von 14 auf 14,3 Mrd. Euro steigen - allerdings nur, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa nicht veränderten. Eine rasche Erholung der Verhältnisse bzw. deutlich höhere Staatsausgaben in den Kernmärkten des Bauriesen dürften aber nicht erwartet werden, so das Unternehmen.

Die Prognosen zum Ergebnis und zu den geplanten Investitionen, die zuletzt im Mai veröffentlicht wurden, werden den Angaben zufolge aktuell überarbeitet und voraussichtlich erst im Frühjahr 2012 veröffentlicht - "nach Vorliegen richtungsweisender Informationen zur allgemeinen Wirtschaftslage". (APA)