Brüssel - Haie sollen in der EU besser vor einem qualvollen Tod geschützt werden. Angestrebt wird ein generelles Verbot für das Abschneiden der Flossen der Fische, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Die neuen Regeln sollen in europäischen Gewässern gelten sowie für Schiffe unter europäischer Flagge in aller Welt. Der Vorschlag tritt erst in Kraft, wenn Europaparlament und EU-Länder zustimmen. Betroffen wären vor allem Portugal und Spanien.

Die geltende Verordnung enthält zwar bereits ein Verbot des sogenannten Finning. Ausnahmegenehmigungen erlauben es aber, den - oft noch lebenden - Haien an Bord die Flossen abzuschneiden und Körper und Flossen dann in verschiedenen Häfen anzulanden. Es sei aber schwer zu kontrollieren, ob tatsächlich auch der Körper der Fische verwertet werde, hieß es in der Mitteilung.

Der Vorschlag sieht vor, dass die Haie künftig immer mit den Flossen am Körper angelandet werden müssen. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki wolle die Tiere so davor bewahren, dass Fischer ihnen die begehrten Flossen abschneiden und die verletzten Haie dann wieder zurück ins Meer werfen - wo sie langsam verenden. "Die Kontrolle wird erleichtert, und es wird schwieriger, das Finning zu vertuschen." (APA)