Wien - Der Fall eines Österreichers, der in Ägypten wegen des Verdachts auf Waffenschmuggel festgenommen wurde, hält das Außenministerium auf Trab. Der in Niederösterreich lebende 32-jährige Norbert Hannes F. und ein Deutscher wurden am 2. November auf dem Flughafen von Kairo mit Waffen im Gepäck entdeckt. Die beiden sitzen nun in Untersuchungshaft.

Der Fall ist einigermaßen undurchsichtig. Norbert Hannes F. soll eine private Sicherheitsfirma haben und die Waffen nach Ägypten eingeführt haben, um ein Schiff im Suez-Kanal zu schützen. Aus Justizkreisen in Kairo verlautete laut Agentur AFP demgegenüber: Mit den Waffen hätten die beiden Männer die nationale Sicherheit destabilisieren wollen. Es soll sich um mehrere Scharfschützengewehre samt Munition und Fernrohren handeln.

Der Österreicher und sein deutscher "Mitarbeiter" werden von ihren jeweiligen Ländern konsularisch unterstützt. "Wir bemühen uns, dass die internationalen Verfahrensregeln eingehalten werden", sagte Außenamts-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Montag. Man bemühe sich auch um ordentliche Haftbedingungen und einen "Übersetzer des Vertrauens" für Norbert Hannes F. Die Frau des 32-Jährigen sei zwischenzeitlich nach Ägypten gereist, um ihren Ehemann zu besuchen.

Der in U-Haft befindliche Österreicher hat erklärt, Genehmigungen für die Einfuhr der Waffen von der ägyptischen Botschaft in Wien zu besitzen. Die ägyptischen Behörden gehen aber von Fälschungen aus und bezweifeln offenbar überhaupt, dass die Sicherheitsfirma des Österreichers existiert. Der Österreicher wird von einem ägyptischen Anwalt vertreten. "Er wird laufend von der Staatsanwaltschaft verhört", sagte Sprecher Launsky-Tieffenthal. Innerhalb von 45 Tagen müsste die ägyptische Justiz laut Gesetz Anklage erheben oder die Verdächtigen freilassen. (APA)