London - Der Niederösterreicher Jürgen Melzer hat mit seinem deutschen Doppelpartner Philipp Petzschner bei den ATP World Tour Finals in London eine Überraschung nur knapp verpasst. Am Montagabend schrammte das an siebenter Stelle gesetzte Duo in seinem ersten Gruppenspiel trotz Matchballs am Sieg vorbei, unterlag dem weltbesten Doppel Bob und Mike Bryan (USA) schließlich mit 7:6(4),5:7,7:10. Noch aber lebt vor den beiden letzten Partien in Pool A die Hoffnung auf den Halbfinaleinzug.

Nach dem knappen Gewinn des hartumkämpften ersten Satzes marschierten Melzer/Petzschner im zweiten Durchgang scheinbar unaufhaltsam in Richtung Sieg und servierten beim Stand von 5:3 auf das Match. Dann aber legten die Gegner den Schalter um, wehrten einen Matchball ab und glichen mit vier gewonnenen Games in Folge aus.

Das entscheidende Tie-Break brachte erst eine schnelle 4:1-Führung der Bryans, noch einmal kämpften sich Melzer/Petzschner aber auf 7:8 heran. Mit einem unerwarteten Volley-Fehler leitete Melzer dann allerdings die Niederlage ein, Bryan/Bryan verwerteten ihren ersten Matchball souverän.

Die weiteren Gegner von Melzer/Petzschner in Gruppe A sind Mahesh Bhupathi/Leander Paes (IND) und Robert Lindstedt/Horia Tecau (SWE/ROM). Das direkte Duell am Montag sicherte sich die schwedisch-rumänische Paarung mit 7:6(6),6:1. Bereits im Vorjahr hatte es Melzer an Petzschners Seite zum Finale geschafft, nach zwei Niederlagen und einem Sieg war aber nach der Gruppenphase Schluss. 

Mühevoller Auftakt für Djovokic

Der Weltranglisten-Erste Novak Djovokic ist mit einem mühevollen Auftaktsieg gestartet. Der serbische Saison-Dominator bezwang am Montagabend den Tschechen Tomas Berdych mit 3:6, 6:3, 7:6 (7:3). Zuvor hatte die britische Turnier-Hoffnung Andy Murray in Gruppe A einen Fehlstart erwischt. Der Weltranglisten-Dritte verlor sein erstes Match bei den ATP World Tour Finals gegen den Spanier David Ferrer mit 4:6, 5:7, war jedoch auch gehandicapt. Der 24-jährige Schotte laboriert an Leistenbeschwerden, die ihn am Montag auch stark behinderten. Sogar eine Aufgabe beim finalen Saisonhöhepunkt sei laut Murray möglich.

Murray angeschlagen

"Ich werde morgen entscheiden, ob ich weiterspiele oder nicht", erklärte der Weltranglisten-Dritte. "Wenn es kein Grand Slam oder nicht dieses Turnier wäre, würde ich sicher nicht spielen." Als erster Ersatzmann müsste der Serbe Janko Tipsarevic einspringen.

Murray war als einer der Mitfavoriten nach London gekommen, hatte er doch im Herbst unter anderem 17 Spiele in Folge und damit die Turniere in Bangkok, Tokio und Shanghai gewonnen. Nun könnte der Schotte die beiden ausständigen Gruppenspiele gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und den Tschechen Tomas Berdych gewinnen müssen, um ins Halbfinale einzuziehen. Berdych hatte zuletzt im Viertelfinale von Paris Murrays Siegesserie beendet. (APA)