Der Home Screen von Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" präsentiert sich im neuen Look. Im Bild sind auch die neu gestalteten Folder zu sehen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Widgets lassen sich nun frei vergrößern und scrollen, wie sich etwa bei jenem für Google+ schön zeigt

Screenshot: Andreas Proschofsky

"Swipe" statt "Scrollen" heißt es beim Launcher von ICS. Market und...

Screenshot: Andreas Proschofsky

Widgets sind von hier aus ebenfalls zentral zugänglich.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Das Anruf-Interface von Android 4.0 hat kaum etwa mit seinem Vorgänger gemein

Screenshot: Andreas Proschofsky

People nennt sich der Ersatz für die bisherigen Kontakte, und versinnbildlicht die aktuell Android-Stoßrichtung in Richtung Magazin-ähnlichem Layout.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Daneben stellt diese die Verbindung mit sozialen Netzwerken stark in den Vordergrund.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Musiksteuerungen am Lockscreen, jetzt auch beim Original-Android von Google.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Der Face Unlock funktioniert oft - aber nicht immer.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Besondere Zuwendung hat man der Gmail-App angedeihen lassen. An dieser zeigt sich auch gut, wie sich der "Action Bar" von Android 4.0 an die Darstellung anpasst.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Sind die entsprechenden Elemente in der Porträt-Ansicht in zwei Zeilen untergebracht, fasst man dies im Landscape-Modus platzsparend in eine zusammen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die Bildschirmtastatur wurde in vielerlei Hinsicht verbessert, nicht zuletzt in Hinblick auf die Autovervollständigung...

Screenshot: Andreas Proschofsky

oder auch die Korrekturvorschläge.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die Galerie stellt die Inhalte - und das Teilen derselbigen noch stärker in den Vordergrund.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Zudem gibt es nun diverse Bearbeitungsfunktionen und Effekte für Bilder.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die Youtube-Anwendung hat ihre "schwarze Phase" erfolgreich hinter sich gebracht.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Das Browser-Interface wurde weitgehend umgestaltet, die Seiten in Form von Miniaturen dargestellt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Nicht nur der Browser auch das weitere Android 4.0 ist um zahlreiche Funktionen zur Barrierefreiheit erweitert worden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Zur Musik-Anwendung gibt es jetzt einen Equalizer.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die Einstellungen hat Google vollständig neu sortiert, sie präsentieren sich nun wesentlich aufgeräumter.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Unerwünschte, vorinstallierte Anwendungen können deaktiviert werden. Damit werden sie zwar nicht gelöscht, verschwinden aber aus dem Launcher und werden beim Boot nicht mehr gestartet (so denn das bisher der Fall war)

Screenshot: Andreas Proschofsky

Über die Datenkontrolle können Limits gelegt werden, in der verwendeten, frühen Portierung für das Nexus S funktionierte dies aber noch nicht.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Rund ein Monat ist es her, dass Google im Rahmen einer gemeinsamen Präsentation mit Samsung nicht nur das neue Lead Device "Galaxy Nexus" sondern auch die nächste Generation des eigenen mobilen Betriebssystems vorgestellt hat. Android 4.0 - mit dem gewohnt kalorienträchtigen Beinamen "Ice Cream Sandwich" - bringt vor allem für Smartphones umfangreiche Neuerungen. War in diesem Bereich doch bislang Android 2.3.x "Gingerbread" die aktuellste Softwaregeneration, dessen Nachfolger "Honeycomb" blieb hingegen der Tablet-Welt vorbehalten.

Source Code

Mit "Ice Cream Sandwich" führt man all die unterschiedlichen Entwicklungspfade wieder zusammen, und löst gleich auch ein in den letzten Monaten unablässig wiederholtes Versprechen ein: Seit einigen Tagen ist der Source Code von Android verfügbar, ein Umstand, der recht schnell zu den ersten Portierungen der neuen Softwaregeneration auf bestehende Geräte geführt hat. Dadurch kann nun bereits vor der lokalen Verfügbarkeit des Galaxy Nexus ein Blick auf die Meriten von Android 4.0 geworfen werden. Der WebStandard hat dies natürlich gleich anhand des Vorgängers in Sachen "Lead Device" - dem Nexus S - getan. Die genutzte Testversion erwies sich dabei als erfreulich stabil, nur vereinzelte Funktionen von ICS können derzeit noch nicht genutzt werden, der absolut größte Teil läuft aber tadellos. Trotzdem sei dieser Weg derzeit nur technisch versierten NutzerInnen angeraten, die auch wirklich wissen, worauf sie sich einlassen. Angemerkt sei zudem, dass zwar in diesen Builds noch so mancher Bug zu finden ist, die Basis aber das stabile Android 4.0.1 darstellt, ein Blick auf dessen Stärken und Schwächen also praktisch uneingeschränkt möglich ist.

Einrichtung

Die anfängliche Einrichtung des neu geflashten Geräts gibt gleich die Richtung für die gesamte Release vor: Denn schon an dieser Stelle sind die Interface-Umbauten unübersehbar, der Look wurde einer Generalsanierung unterzogen, doch dazu in ein paar Sätzen mehr. Zunächst fällt auf, dass Google - wie zu erwarten war - sein eigenes soziales Netzwerk Google+ stärker in den Vordergrund stellt, wird doch gleich das Anlegen eines entsprechende Accounts angeraten. Selbiges gilt für die Angabe für Kreditkartendaten, so solche Informationen denn beim genutzten Google-Zugang nicht ohnehin schon abgelagert sind. All dies bleibt aber weiterhin vollkommen optional - so wie auch die Weitergabe von Standortdaten und Co.

Design-Fragen

Die augenscheinlichste Neuerung von Android 4.0 ist fraglos das neue Design, wobei sich dies keineswegs auf reine Äußerlichkeiten beschränkt. Unter der Federführung des ehemaligen WebOS-Designers Matias Duarte wurden die UI-Prinzipien von Android grundlegend hinterfragt, manch gewohntes verabschiedet, und durch neue Ansätze ersetzt. Der Look ist dabei eine konsequente Fortführung der mit "Honeycomb" eingeschlagenen Richtung, allerdings mit einem reduzierten "Nerd-Quotient", wie es Duarte selbst ausdrückt.

Farbschema

Farblich dominieren nun Blautöne, die die bisherige Highlight-Farbe Grün ablösen, die Interface-Elemente sind bewusst reduziert gehalten. Der Gedanke dabei: Durch diese Schlichtheit sollen die eigentlichen Inhalte stärker in den Vordergrund treten. Duarte kritisiert in diesem Zusammenhang auch recht offen Apples iOS - auch wenn er es nicht direkt benennt - und dessen "falschen Realismus". Allerorten finde man dort Fake-Materialien, falsches Holz, Oberflächen, die aussehen wie gebürstetes Metall. Das sei zwar zunächst gut anzusehen, werde aber auch recht schnell "alt", vor aber aber lenke es zu viel Aufmerksamkeit auf das UI selbst statt auf den Content.

Schrift

Ein Kernstück dieser Ausrichtung ist die neue Schrift Roboto, die den bisherigen Android-Font "Droid" ersetzt. Eine Entscheidung, die in den vergangenen Wochen bereits ausführlich - und zum Teil heftig - diskutiert bzw. kritisiert wurde. So manche sehen darin einen Rückschritt, Duarte verteidigt die Wahl hingegen wortreich, vor allem für extrem hochauflösende Schriften brauche es neue Schriftansätze jenseits der gewohnten Sans/Serif-Konventionen. Und wer Roboto nur für eine simple Helvetica-Kopie halte - wie es immer wieder geäußert wurde - verstehe gar nicht worüber hier eigentlich diskutiert werde. Als Nicht-Font-Nerd schließt sich der Autor dieser Zeilen lieber dieser Gruppe der Unwissenden an, und beschränkt seine Beobachtungen in dieser Hinsicht lieber auf das Subjektive, und das heißt: Roboto gefällt und lässt sich angenehm lesen.

Magazine als Vorbild

Ihre Stärken zeigt die Schrift vor allem im Zusammenspiel mit großen Bildern, und genau solche Designs hat man ja zum Vorbild für "Ice Cream Sandwich" auserkoren. Überall in der neuen Version ist dieser Drang nach einem "Magazin-Stil" in der Darstellung zu erkennen. Aufpoliert wird all dies mit einer Runde neuer Icons und viel - dezenter - Transparenz. In Fragen User Experience kommen bei Anroid 4.0 Gesten eine deutlich gesteigerte Bedeutung zu. Versteckte Menüeinträge wurden hingegen so weit wie möglich reduziert oder wo möglich gar ganz entfernt.

Lock Screen

Gut zeigt sich das neue Design am Lock-Screen, der auch gleich einen frischen Unlock-Mechanismus spendiert bekommen hat. Entsperrt wird mit einer Geste von der Mitte des Screens nach rechts. Mit einer entsprechenden Bewegung nach links lässt sich nun direkt auf die Kamera wechseln, eine sinnvolle Erweiterung, die bereits bei den Android-Varianten so mancher Dritthersteller zum Einsatz kommt. Selbes gilt für die Möglichkeit laufende Musik direkt am Lock-Screen zu steuern, auch dies ist nun bei Android 4.0 selbst implementiert.

Face Unlock

Am meisten Aufmerksamkeit hat natürlich der "Face Unlock", also die Möglichkeit das Gerät mit dem eigenen Antlitz zu entsperren auf sich gezogen. Etwas verblüfft dabei allerdings die Aufregung mit der darüber berichtet wurde, dass sich dieser Mechanismus mit einem Foto austricksen lässt. Denn erstens ist dies mit einer zweidimensionalen Kameraanordnung kaum zu verhindern, aber vor allem: Google warnt schon bei der Einrichtung davor, dass der "Face Unlock" keine wirklich sichere Methode zum Schutz des eigenen Geräts darstellt. Wer gesteigerten Wert auf die Verhinderung des Zugriffs auf die eigenen Daten durch Dritte lege, sollte lieber einen Zahlencode oder noch besser eine Passphrase zum Einsatz bringen.

Funktioniert tatsächlich

Insofern ist der "Face Unlock "vor allem ein nettes Gimmick, das durchaus Spass machen kann, ob es sich zum Dauereinsatz eignet, sei hingegen dahingestellt. Im Test funktionierte das Ganze zumindest bei optimalen Lichtbedingungen - nach einem etwas gar ausgedehnten Setup-Prozess - recht zuverlässig. Wird das eigene Gesicht einmal nicht erkannt, ist dies auch kein großes Problem, muss doch sowieso alternativ ein Muster oder eine Passphrase angegeben werden, die in solchen Fällen dann abgefragt wird. Eine kleine Anmerkung in Hinblick auf die eigene Privatsphäre: Das verwendete Foto wird ausschließlich lokal abgespeichert.

Favoriten

Der grundlegende Aufbau der Homescreens - und deren Anzahl - ist weitgehend unverändert geblieben, mit Gesten lässt sich durch fünf Stück davon wechseln, die mit Widgets und Icons frei belegt werden können. Im Detail hat sich dafür umso mehr getan. So nennt sich der unterste Bildschirmbereich jetzt "Favorites Tray" und kann nach Belieben frei mit Programmen bestückt werden, fix ist nur der in der Mitte prangende Zugriff auf den Anwendungsstarter von Android.

Folder

Ein Folder-System kennt Android zwar schon länger, mit der neuen Version wurde deren Erstellung aber erheblich vereinfacht: Durch das Ziehen eines Icons auf ein anderes, wird automatisch ein Folder erstellt. Das Entfernen von Apps geht ebenso einfach per Drag & Drop. Die bisher als Widget ausgeführte Suchbox ist nun fix auf allen Screens platziert, nimmt dabei aber keinen Platz für andere Elemente weg. Und weil diese Frage auch immer wieder einmal aufgeworfen wurde: Bei einer Installation auf einem Gerät mit physischen Steuerungselementen - also Hardwareknöpfe oder Soft-Touch-Elemente - wird das neue Softwaremenü von Ice Cream Sandwich natürlich nicht dargestellt.

Launcher

Der bereits kurz erwähnte App-Launcher ist für Android 4.0 in vielerlei Hinsicht verändert worden - und dies eigentlich unisono zum Positiven. Statt einer scrollbaren Liste sind die Anwendungen nun in fixe Bildschirme aufgeteilt, die mit einer Wischbewegung durchgeblättert werden können. All dies übrigens von einer äußerst gelungenen Übergangsanimation begleitet - und deutlich "flüssiger" als bei früheren Softwaregenerationen. Zieht man eine App aus dem Launcher, wird darüber hinaus ein Eintrag zum Deinstallieren eingeblendet, sehr nützlich zum raschen Aufräumen der eigenen Anwendungsliste. Ein Extra-Icon in der Titelzeile erlaubt den schnellen Zugriff auf den Market, darüber hinaus hat man aber auch die Widgets - wie schon bei Honeycomb - an dieser Stelle platziert.

Widgets

Und in dieser Hinsicht dürfen sich die Smartphone-NutzerInnen nun endlich auch über jene Verbesserungen freuen, die am Tablet schon mit Honeycomb gefallen haben: Widgets lassen sich jetzt nach Belieben in ihrer Größe ändern, zudem kann durch Inhalte gescrollt werden. Natürlich funktioniert dies nur, wenn die Widgets auch auf diese Funktionalität zugeschnitten sind, in der Default-Ausstattung tun sich dabei vor allem die E-Mail-, Kalender- und Google+-Widgets positiv hervor. Das offizielle Android-Widget-System wird durch diese Änderungen erheblich interessanter - und reicht dabei einiges nach, was externe EntwicklerInnen schon seit einiger Zeit anbieten.

Auf dem Laufenden

Ebenfalls umgebaut wurde der Benachrichtigungsbereich des Systems: Neben den optischen Veränderungen lassen sich jetzt einzelne "Notifications" gezielt mit einem Swipe nach rechts entfernen - eine Geste, die uns in Folge noch ein paar Mal begegnen wird. Zudem ist an dieser Stelle ein Link auf die Systemeinstellungen hinzugekommen, ebenfalls neu ist, dass Benachrichtigungen schon am Lock-Screen betrachtet werden können.

Multitasking

Eine der größten Änderungen in Honeycomb betraf das Multitasking-Konzept, mit Ice Cream Sandwich stellt man dies noch weiter in den Vordergrund: Auf künftigen Geräten bekommt der "Task Switcher" sogar einen eigenen Knopf, bei der bestehenden Hardwaregeneration muss man sich hingegen mit dem gewohnten Langdruck auf den Home-Button begnügen. Dann wird eine scrollbare Liste aller gerade geöffneten Apps angezeigt, komplett mit Miniaturansicht, damit man auch sieht, was sich dort zuletzt getan hat. Ein netter "Twist" gegenüber "Honeycomb": Mit der zuvor erwähnten Swipe-Geste nach rechts können einzelne Programm gezielt beendet werden, zugehörige Hintergrundservices sind davon freilich nicht betroffen.

Keyboard

Während das Multitasking zu den traditionellen Stärken von Android gehört, kann man das über die Bildschirmtastatur des mobilen Betriebssystems nur schwerlich behaupten. Um so erfreulicher, dass "Ice Cream Sandwich" hier substantielle Verbesserungen bringt. Sowohl die Genauigkeit der Tastatur selbst als auch die Rechtschreibprüfung und die Autovervollständigung erweisen sich als deutlich besser. Nur ein Beispiel: Bei falsch geschriebenen Worten reicht nun ein Klick, um eine Liste mit Vorschlägen präsentiert zu bekommen. Dazu passt, dass man das Copy & Paste weiter optimiert hat, was dem ganzen sehr gut ansteht. Außerdem ist die Spracheingabe nun deutlich flotter, liefert Ergebnisse quasi "live" beim Sprechen.

Einstellungssache

Einer gröberen Restrukturierung hat man die Systemeinstellungen unterzogen, und auch das durchaus mit Erfolg, alles wirkt logischer sortiert und "aufgeräumter" als noch bei "Gingerbread. Dort versteckt sich auch die eine oder andere Neuerung: Mit "Wifi Direct" lassen sich sich Daten direkt über ein Ad-Hoc-Netzwerk mit anderen Android-4.0-Smartphones teilen. Zudem gibt es mit "Android Beam" die Möglichkeit einen Tausch per NFC vorzunehmen - einfach in dem zwei entsprechende Smartphones aneinander gehalten werden. Das funktioniert unter anderem mit Musik, Kontakten und Bildern - selbst Apps werden hierfür unterstützt, in diesem Fall aber natürlich (aus Sicherheitsgründen) nicht mit automatischer Installation Beim zweiten Gerät wird statt dessen die entsprechende Market-Seite aufgerufen.

Mitgedacht

In die Kategorie "nette Kleinigkeit" gehört, dass Android 4.0 nun die Verbindung mit WLANs mit schlechter Verbindungsqualität unterbindet, in solchen Fällen lieber das Mobilnetz bevorzugt. Mag zunächst paradox klingen, macht aber durchaus Sinn: Eine schlechte WLAN-Verbindung kann schon mal die Daten vor sich hin tröpfeln lassen, was sich nicht zuletzt die Akku-Ladung schnell in Richtung Null tendieren lässt.

Verschlüsselung

Ein umfassendes "Juhu" gibt es aus einer Sicherheitsperspektive für die längst überfällige Möglichkeit Smartphones zu verschlüsseln, dies übrigens mit dem AES-Cipher. Eine kleine Anmerkung dazu: Hierbei werden nur die internen Daten verschlüsselt, nicht die SD-Karte (bis auf das Galaxy Nexus, dazu aber mehr bei dessen Test). Ein gänzlich neuer Bereich ist jener zur Barrierefreiheit, auch sonst kann übrigens jetzt zwischen verschiedenen Schriftgrößen für das System gewechselt werden. Ebenfalls sehr erfreulich ist eine andere Entscheidung von Google: In der App-Verwaltung können einzelnen Programme dauerhaft aus der Launcher-Liste entfernt werden, die zugehörigen Services werden dann beim Boot auch gar nicht mehr gestartet. Ein echter Pluspunkt gegen die gewohnte Hersteller-/ Betreiber-Bloatware. Bleibt natürlich abzuwarten, ob diese eine solche Funktion dann nicht erst recht wieder entfernen werden, aber die Hoffnung ist zumindest mal da.

Datenanalyse

Rundum begeistern kann der Punkt "Data Usage" in den Systemeinstellungen. Denn hier lässt sich die Datennutzung nicht nur grafisch hübsch aufbereitet analysieren, es wird auch aufgeschlüsselt welche Apps den größten Anteil daran haben. Zudem lassen sich dann gezielt Limits vergeben, entweder nur zur Warnung oder auch gleich zur vollständigen Deaktivierung des mobilen Netzzugangs. Wer will kann hier auch ausgewählte Apps einzeln beschränken.

Dialer

Was bei so einem aktuellen Smartphone schon mal gerne untergeht: Eigentlich ist dieses zunächst mal ein Telefon. Insofern kommt dem Dialer und der Kontaktverwaltung zentrale Relevanz bei, und wenn Android-NutzerInnen ganz ehrlich sind: Richtig ansehnlich war das Ganze hier bislang nie gelöst. Entsprechend umfangreich sind auch die Modifikationen, die man für Android 4.0 an den betreffenden Komponenten vorgenommen hat. Es dominierte nun der Hang zu großen Bildern, statt eines vergleichsweise kleinen Icons zur anrufenden Person gibt es nun ein bildschirmbreitenfüllendes Foto. Aber auch ein kleines neue Feature ist hinzugekommen, so können Anrufe nun mit vorher definierten SMS-Nachrichten abgelehnt werden - damit das Gegenüber etwa auch gleich weiß, dass man gerade in einer "Besprechung" sitzt.

People

Gibt es eine Anwendung, die stellvertretend für die Konzepte von "Ice Cream Sandwich" stehen kann, dann ist das zweifelsfrei "People", der Ersatz für das bisherige Kontaktmanagement. Der Namenswechsel ist dabei durchaus programmatisch zu verstehen, tritt doch die Zusammenführung von Informationen zu einer Person aus unterschiedlichsten Quellen in den Vordergrund. Neben den gewohnten Kontaktdaten werden also gleich auch die aktuellsten Updates aus diversen sozialen Netzwerken geliefert. Optisch ist das Ganze in genau diesem Magazin-Style gehalten, von dem Duarte so gerne spricht, große Überschriften, klare Aufteilung mit viel Whitespace und darüber große Bilder - in Summe wirkt die Anwendung dadurch angenehm aufgeräumt.

Pixel-Wirrwarr

Wobei das mit den Bildern so eine Sache ist, wer schon bisher Android nutzt, bei dem werden die meisten Kontakte zunächst einmal reichlich verpixelt dargestellt werden, da die Fotos/Grafiken bislang in keiner ausreichend hohen Auflösung abgespeichert werden. Dagegen hilft zumindest zum Teil die Google+-Anbindung: Von allen Kontakten, die dort in den eigenen Circles gelistet sind, werden dann automatisch ihre (meist hochauflösenden) Account-Bilder heruntergeladen. Überhaupt ist die zentrale Rolle, die Google+ und die von dort besorgten Informationen bei "People" spielen unübersehbar. Allerdings muss einmal mehr betont werden, dass all dies optional ist, aber vor allem: Google bietet eine Reihe von APIs an, damit sich auch andere soziale Dienste an dieser Stelle einbinden können - also etwa Twitter, Facebook oder LinkedIn.

Augenscheinliches

Der Look der Anwendung hebt sich übrigens in Bezug auf das Farbschema etwas vom restlichen System ab, neben dem mittlerweile durch viele Anwendungen ziehenden hellgrauen Hintergrund gibt es hellblaue Highlights an vielen Stellen des Interfaces. Während der Großteil der Kontakte in einer Liste mit kleinem Avatar dargestellt werden, werden die favorisierten Personen in Form von großen Fotos repräsentiert - und so deutlich herausgehoben.

Gruppen

Ansonsten fällt auf, dass man die Gruppen deutlich stärker in den Vordergrund rückt, endlich auch deren Erstellung und Management leicht zugänglich macht. Lange überfällig war die Einführung eines eigenen "Me"-Accounts, in dem alle Daten des Gerätebesitzers zusammengeführt werden. So ganz konsequent wirkt das Ganze derzeit allerdings noch nicht, werden diese Informationen doch bislang nur lokal abgespeichert, und nicht mit Gmail abgeglichen. Ein nicht zu unterschätzendes Detail: Die Peopls-App lässt sich auch im Querformat nutzen, bei den alten Kontakten war das ja nicht der Fall.

Gmail

Weiter durch die Anwendungsliste: Besondere Aufmerksamkeit hat man augenscheinlich der Gmail-App zukommen lassen: So hat man das Design nicht nur einfach oberflächlich angepasst, sondern die Anwendung unter dem Blickpunkt "Usability" grundlegend hinterfragt. Das äußert sich an vielen Details, die alles in allem aber ein deutlich besseres "Ganzes" ergeben. So werden in der Vorschauliste nun gleich die ersten zwei Zeilen einer Nachricht "angerissen", der Absender hat mit der Überschrift Position getauscht und ist nun prominenter platziert.

Action Bar

Bei Gmail zeigen sich auch einige weitere UI-Konzepte von Android 4.0 ganz gut: Wie einleitend schon erwähnt, versucht man jetzt versteckte Menüs zu vermeiden. Die dort befindliche Funktionalität wurde dementsprechend - wo es Sinn ergibt - in fixe Buttons ausgelagert. Ein anderer durch alle Apps ziehender Ansatz ist der "Action Bar", der Aktionen aller Art zusammenfasst, und sich flexibel an die gerade aktive Ansicht anpasst. Bei einem Smartphone heißt dies etwa, dass zweizeilige Lösungen in der Porträt-Ansicht im Landscape-Mode nur eine Zeile verbrauchen - gut mitgedacht und vor allem: Platzsparend.

Wechsel

Immer prominent sichtbar ist der aktuell genutzte GMail-Account, über einen Klick kann rasch auf einen zweiten gewechselt werden. Die Mail-Darstellung wirkt deutlich aufgeräumter und ist so schlicht besser lesbar. Außerdem kann man nun mit einem "Swipe" nach links oder rechts durch die einzelnen Nachrichten blättern. Begrüßenswert ist die Aufnahme einer Offline-Suche, mit der die Mails der letzten 30 durchstöbert werden können.

Kehrseite

Ein praktisch uneingeschränktes Lob, das für die E-Mail-Anwendung (also jene, die sich um POP, IMAP und Exchange-Accounts kümmert) leider nicht einfach so übernommen werden kann. Im Gegensatz zu Gmail sind die Änderungen hier rein oberflächlicher Natur, und wirken etwas schnell zusammengeschustert. So vermisst man hier den links/rechts-Swipe schnell, was auch der weiteren Konsistenz des Systems nicht unbedingt gut tut.

Kalender

Irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen ist die Kalender-App, die zwar einige Fortschritte gemacht hat, aber ebenfalls noch unübersehbare Defizite aufweise. Der neue Look ist auch hier ein echter Gewinn, wer solch ein Serien-Lob übrigens nicht so recht glauben will, sollte einmal einen direkten Vergleich zwischen den selben Anwendungen unter Gingerbread und Ice Cream Sandwich vornehmen - der Unterschied ist eklatant, und lässt Android 2.3 reichlich alt aussehen.

Farbverwirrung

Zu den Details: Die Kalenderfarben sind deutlich weniger intensiv als bisher, passen so aber besser zum restlichen Interface-Stil. Unverständlich bleibt hingegen, warum die Kalenderfarben noch immer nicht mit jenen vom Web-Interface ident sind. Die schnelle Identifizierung wird dadurch jedenfalls nicht unbedingt erleichtert. Pluspunkte sammelt die Kalender-Anwendung für die Möglichkeit per "Pinch"-Geste weiter in die Terminansicht hineinzuzoomen, gerade an vollgepackten Tagen eine sehr nützliche Funktion. Ebenfalls erfreut die Einführung einer Suchfunktion, die Monatsansicht wirkt hingegen noch immer reichlich verloren - und ohne jegliche reale Aussagekraft. Die Agenda-Darstellung und die Detailansicht zu einzelnen Events können sich hingegen nun wirklich sehen lassen.

Musik-as-usual

Wenig Überraschungen kann es bei der Musik-Anwendung geben, entspricht diese doch dem, was aktuell im Market verfügbar ist, zumindest wenn man eine US-IP-Adresse hat - oder die App auf anderem Wege besorgt hat. Es gibt also eine Anbindung an Google Music und ein Redesign im Ice-Cream-Sandwich-Look, ein Equalizer ist nun ebenfalls von Haus aus mit dabei. Auffällig ist, dass die Musik-App in der Breitbildansicht ganz ohne Benachrichtigungszeile auskommt, eine Möglichkeit, die mittlerweile von einigen - vor allem den Medien-zentrierten - Google-Anwendungen wahrgenommen wird. Allen voran die Galerie, die auch sonst eine visuelle Auffrischung erfahren hat. So werden Bilder und Fotos nun dich an dicht präsentiert, um möglichst viel davon auf den ersten Blick sichtbar zu machen. In Bezug auf die Kernfunktionalität entspricht die Galerie sonst weitgehend dem von Android 2.3 gebotenen, dazu gibt es aber noch einen gänzlich neuen Aufgabenbereich: Jenen der Nachbearbeitung. Wer will kann also die eigenen Bilder gleich mit einer Reihe von Post-Processing-Filtern versehen. Mit Effekten wie "Lomo" oder "Vignette" gibt es dabei sogar dezente Anflüge von Instagram und Co. Auch einfache Editierfunktionen werden unterstützt.

Kamera

Die Kamera-Anwendung präsentiert sich in Android 4.0 optisch sehr zurückgenommen, was ihr aber durchaus gut zu Gesicht steht. Zur neuen Funktionalität gehört ein Panorama-Modus, der beim Nexus S auch brav seine Arbeit verrichtete, die Qualität des Gebotenen hängt natürlich stark von der jeweils verbauten Kamera ab. Ein sehr nettes Gimmick sind zudem die "Live-Effekte" für den Video-Aufnahmemodus, die sich des neuen Head-Tracking-APIs bedienen, um etwa Augen oder den Mund einer Person überdimensional erscheinen zu lassen. Eine kleiner Exkurs, weil zu solchen Funktionen immer wieder recht tiefsinnige Fragen nach dem eigentlichen Nutzen aufgeworfen wird: Der Sinn ist ein ganz simpler - es soll Spass machen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Youtube, invers.

Wenn wir schon bei den Medien-Anwendungen sind: Eine radikale Kehrtwendung hat man bei der Youtube-App vorgenommen, war diese bisher in einem wirklich, wirklich dunklen Design gehalten, wurde dies nun mit einem helleren Farbschema praktisch neu gestaltet. Damit wirkt die App nun deutlich mehr als Teil von Android, als dies bisher der Fall war. Den bisherigen Style teilte man schließlich mit keinem einzigen anderen der Kernprogramme. Kurz erwähnt sei noch das Movie Studio, mit dem Clips direkt am Smartphone geschnitten werden können. Die Anwendung entspricht dabei weitgehend jener Version, die schon in "Honeycomb" für Tablets ausgeliefert wurde.

Browser

Zum Schluss des Anwendungsreigen folgt noch einmal ein echter Höhepunkt: Der neue Browser ist tatsächlich um Welten besser als jener von Android 2.3, dies sowohl in Hinblick auf die Performance als auch die Funktionalität. Je nach Benchmark zeigt sich ein Geschwindigkeitszuwachs um den Faktor 2, auch in der realen Nutzung fühlt sich alles etwas flüssiger und flotter an. Freilich sollte man gerade den Benchmark-Werten keine all zu hohe Bedeutung zukommen lassen. Die Realität ist doch, dass - auch im Vergleich zu iOS - praktisch immer jenes System die besten Werte liefert, das als letztes eine neue Release herausgebracht hat. Dies liegt schlicht an der rasanten Entwicklung, die Javascript- und Rendering-Engines derzeit erfahren - und daran, dass praktisch alle Hersteller Webkit als Basis für ihren Browser einsetzen.

Tabs

In Sachen Interface ist beim Browser kaum ein Stein auf dem anderen geblieben: Die Tabs werden nun als Mini-Previews der betreffenden Seite dargestellt, das Schließen einer Seite erfolgt wieder über die schon beim Multitasking erwähnte Swipe-Geste nach Rechts. Dazu kommen jede Menge neue Funktionen: So ist es jetzt möglich einzelne Seiten gezielt in der Desktop-Ansicht anzufordern oder gleich ganz für das spätere Offline-Lesen abzuspeichern. Es gibt einen Inkognito-Modus, Auto-Login für alle Google-Services und zahlreiche Optionen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, etwa die farblich invertierte Darstellung von Webseiten oder die Vergrößerung der Schrift. Im Labs-Bereich befinden sich zudem noch zwei Experimente, eines für die Quick-Controls-Steuerung (die es schon in Honeycomb gab) und eines, um bei der Seitenbetrachtung den Benachrichtigungsbalken vollständig auszublenden.

Kein Flash

Wer auf Flash im Browser hofft, sucht derzeit noch vergebens: Adobe hat bislang noch kein entsprechendes Kompatibilitätsupdate für Android 4.0 geliefert. Zwar verspricht der Hersteller, dass dies noch vor Ende des Jahres folgen soll, all zu sehr sollte man sich an diese Technologie am Smartphone aber ohnehin nicht mehr gewöhnen. Soll doch "Ice Cream Sandwich" nach den aktuellen Plänen die letzte offiziell durch Flash unterstützte Version werden. 

Darunterliegend

Zu all dem kommen noch diverse Änderungen "unter der Haube": Medien-Anwendungen profitieren von einem Low-Level-Streaming-API und dem HTTP Live Streaming Protokoll in der Version 3. Dazu kommt die Unterstützung des Grafikformats WebP, sowie jene für Matroska-Container bei Vorbis und VP8. Android 4.0 bietet offiziellen Stylus-Support, sowie diverse Netzwerk-APIs mit denen Anwendungen Netzwerkzugriffe effizienter gestalten können.

APIs

Neben dem zuvor schon erwähnten Punkt Verschlüsselung gibt es noch weitere sicherheitsrelevante Verbesserungen: Dazu zählt ein eigenes VPN-API - das Hoffnung auf eine openVPN-Unterstützung durch Dritthersteller nährt - sowie Programmierschnittstellen, um im Schlüsselring sichere Login-Informationen und Passwörter abzuspeichern. Mit Address Space Layout Randomization soll die effektive Ausnutzung von Sicherheitslücken erheblich erschwert werden, AdministratorInnen können in Zukunft den Zugriff auf die Kamera regulieren.

Performance

Ein wirklich objektives Urteil zur Performance lässt sich ohnehin nie treffen, insofern der Versuch einer subjektiven Annäherung: Android 4.0 erweist sich im Test in vielerlei Hinsicht flotter als frühere Versionen. Besonders sichtbar ist das beim Scrollen in Listen, hier kommt die neue Hardwarebeschleunigung voll zum Tragen. Auch der neue Launcher ist wirklich flink. Einschränkend sei darauf hingewiesen, dass so Systeme natürlich oft erst mit der Zeit langsamer werden, ein Teil dieses Eindrucks also auch aus dem Faktum eines frisch eingerichteten Systems resultieren könnte. Umgekehrt ist aber zu bedenken, dass die aktuellen Testversionen noch einen relativ alten Linux-Kernel (2.6.35) verwenden, während Android 4.0 an sich schon beim Kernel 3.0.1 angekommen ist.

Screen! Shots!

Etwas zusammenhangslos sei abschließend noch die eigentlich (zumindest für die Erstellung dieses Artikels) wohl wichtigste Funktion von Ice Cream Sandwich herausgestrichen: Über das gleichzeitige Drücken von "VolumeDown" und "Power" kann ein Screenshot erstellt werden. Bislang war dies nur extern über das Android SDK vom Computer aus möglich - oder über eigene Apps auf einem gerooteten Smartphone. Zwar hatten einzelne Hersteller eine eigene Screenshot-Funktion in ihre angepassten Android-Versionen eingebaut, Google selbst verweigert sich dem aber bis zuletzt.

Update, 23.11.:

Aufgrund einiger Nachfragen zu diesem Thema noch eine kleine nachträgliche Ergänzung: Android 4.0 ist natürlich wieder kompatibel mit älteren Versionen des Betriebssystems. Haben sich die EntwicklerInnen an die offiziell dokumentierten Programmierschnittstellen gehalten, sollte es hier also mit bestehenden Apps keine Probleme geben. Im Test-Zeitraum haben dann auch praktisch alle ausprobierten Programme problemlos funktioniert. Allerdings gibt es für diesen Umstand dieses Mal eine kleine erwähnenswerte Einschränkung: Die meisten externen Kalender-Apps und -Widgets müssen für "Ice Cream Sandwich" angepasst werden. Der Grund dafür ist ein simpler, Google führt mit Android 4.0 erstmals ein offiziell unterstütztes Kalender-API ein, die bisher von den Apps - aufgrund der Ermangelung einer abgesegneten Lösung - verwendeten, internen Schnittstellen wurden hingegen entfernt.

Fazit

Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" erweist sich als ein großer Schritt vorwärts für Googles mobiles Betriebssystem, wenn nicht gar zwei oder drei. Die Neugestaltung der Oberfläche lässt Android wesentlich moderner erscheinen, und vor allem: Wesentlich konsistenter als alle Vorgängerversionen. Dies übrigens nicht nur innerhalb der mobilen Softwarewelt, die selbe Design-Linie zieht sich ja auch durch die in den letzten Monaten umgestalteten Interfaces von Googles Webservices. Dazu kommen eine Fülle von neuen Funktionen, manche einfach nur "nett" - Stichwort "Face Unlock" andere auch wirklich sinnvoll, wie die Aufarbeitung des von einzelnen Anwendungen verbrauchten Datenvolumens - und deren gezielte Begrenzung.

Übernahme

Bei einigen Neuerungen hat man sich auch unübersehbar von den Ideen der Dritthersteller aus dem Android-Ökosystem inspirieren lassen - und konsolidiert so manche von Samsung, HTC und Co. ausprobierte Verbesserung. Und natürlich gibt es eine Fülle frischer Programmierschnittstellen, die EntwicklerInnen ganz neue Möglichkeiten an die Hand geben, nicht zuletzt jene, einheitliche Interfaces für Tablet- und Smartphone-Ausgaben zu entwickeln. Überhaupt darf man noch darauf gespannt sein, wie sich Android 4.0 auf Tablets schlagen wird. Erste Testversionen in diese Richtung dürfen wohl bereits in den kommenden Tagen erwarten werden - Open Source sei Dank.

Mängel

Freilich bedeutet dies nicht, dass Android 4.0 ohne Fehl ist, vor allem bei einzelnen Anwendungen - die E-Mail-App sei stellvertretend genannt - sieht man, dass so eine vollständige Neugestaltung nicht innerhalb weniger Monate fertiggestellt ist - egal wie viele EntwicklerInnen Google auf diesen Task "wirft". Auch erwischt man Android immer wieder bei kleineren Inkonsistenzen am UI, etwa unterschiedliche Symbole für die gleichen Task in verschiedenen Apps. Dem ist man sich natürlich bei Google nur all zu bewusst, für die kommenden Versionen darf man also wohl noch jede Menge Feinschliff erwarten - neben dem gewohnten Pack an funktionellen Verbesserungen. Man darf also durchaus auf Android 4.1/4.5 gespannt sein - dann wohl unter dem zuletzt kolportierten Codenamen "Jelly Bean". 

Abwarten

Bis es soweit ist, heißt es für die meisten NutzerInnen aber zunächst mal darauf zu hoffen, dass die Hersteller ihrer jeweiligen Smartphones sich rasch an die Arbeit machen, und so früh wie möglich ein Update liefern - damit die ganze "Ice Cream Sandwich"-Herrlichkeit auch wirklich bei der breiten Masse ankommt. Als erstes wird hier wohl Googles Nexus S dran sein, einen genauen Termin nennt man aber auch für dieses nicht, andere Hersteller geben sich nicht weniger vage - nur später. Wer nicht so lange warten kann, dem bleibt natürlich noch immer der Blick auf die diversen Community-Firmware-Projekte, die in der Vergangenheit oft - erheblich - flotter als die großen Anbieter waren. Eine Wahl, die vor allem für all jene verlockend ist, deren Smartphones ohnehin kein offizielles Android-4.0-Update zu erwarten haben. (, derStandard.at, 22.11.11)