Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Dienstag mit deutlich tieferen Notierungen aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 68,61 Punkte (minus 1,22 Prozent) auf 5.537,39 Einheiten und schloss damit zum siebten Mal in Folge im Minus. Der TecDAX sank um 4,67 Punkte oder 0,72 Prozent auf 642,63 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 93,54 Punkte oder 1,13 Prozent auf 8.208,40 Zähler. Der HDAX schloss mit 2.816,58 Einheiten und einem Minus von 34,14 Zählern oder 1,20 Prozent. Der C-DAX verlor 5,77 Punkte oder 1,17 Prozent auf 489,43 Zähler.

Die Nervosität am Markt bleibt Börsianern zufolge hoch. Aktien drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und folgten damit erneut dem Rentenmarkt, an dem die Renditen insbesondere der hoch verschuldeten Staaten der Eurozone (PIIGS) deutlich anzogen. Aus der Regierungskoalition hatte es zuvor geheißen, dass sie "keine neue Bazooka in der Tasche" habe, um die Krise zu lösen. Zudem sollte die Europäische Zentralbank langfristig nicht die Rolle des Feuerwehrmanns in der Eurozone übernehmen, sagte CDU-Finanzexperte Michael Meister.

Die Aktien der Commerzbank brachen am DAX-Ende nach Spekulationen um einen höheren Kapitalbedarf um 15,13 Prozent auf 1,150 Euro ein - mit 1,116 Euro hatten sie im Verlauf ein Rekordtief markiert. Händler machten Medienberichte für den Einbruch verantwortlich. Finanzkreisen zufolge sieht sich die Commerzbank einem zusätzlichen Kapitalbedarf von rund 5 Milliarden Euro gegenüber, was ein Blitz-Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA gezeigt habe.

Allianz-Papiere rutschten laut Händlern wegen der steigenden Renditen der PIIGS-Anleihen ebenfalls mit 1,73 Prozent ins Minus auf 68,36 Euro. Zuvor hatten sie dank einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley zugelegt - die Analysten trauten dem Papier des Versicherers rund 70 Prozent Kurspotenzial zu.

Favorisiert wurden Chemiewerte, wie das Plus bei den Linde-Titeln von 1,20 Prozent zeigte. Ein Lichtblick waren auch Südzucker-Aktien, die nach einer Prognoseanhebung um 8,14 Prozent auf 20,995 Euro in die Höhe schnellten. Der Zuckerproduzent hatte wegen der guten Geschäftsentwicklung im Herbst seine Ziele für das Geschäftsjahr angehoben. (APA)