Info: Alle in Österreich existierenden Ladestationen finden Sie unter www.e-tankstellen-finder.com
Eine europaweite Übersicht finden Sie unter www.ev-charging.com

Foto: Wien Energie

Die Elektromobile kommen. Langsam aber doch. Der Mitsubishi iMiEV ist schon da, ebenso der baugleiche Peugeot iON und Drillingsbruder Citroën C-Zero. Und natürlich der Tesla als Elektro-Supersportler. Nächstes Jahr geht eine Reihe weiterer E-Mobile an die Steckdose. Der Smart wird in einer Elektro-Version im Laufe des Jahres bei den Händlern stehen, der Nissan Leaf scharrt schon in den Startlöchern, und Renault bringt gleich eine ganze Palette von E-Fahrzeugen.

"Der Verkaufsstart unserer Z.E.-Modelle beginnt planmäßig im Jänner 2012", verspricht Dorit Haider, Kommunikationsdirektorin bei Renault Österreich. "Der Fluence Z.E. wird in der zweiten Kalenderwoche, der Kangoo Z.E. ab der sechsten Kalenderwoche und der Twizy ab der Kalenderwoche 11 oder 12 bei den Händlern stehen." Nicht lagernde Modelle werden wie konventionelle Fahrzeuge auch in 6 bis 10 Wochen nach der Bestellung geliefert.

Akkus zum Mieten

Zumindest eines der am häufigsten genannten Probleme, das man mit der Elektromobilität in Verbindung bringt, hat Renault schon jetzt gelöst: Die Sorge nach der Kosten-Explosion, wenn der Akku den Geist aufgibt und ein Ersatzakku fällig wird. Renault bietet seinen Kunden deshalb an, die Akkus zu mieten. "Unser Ziel ist es, die Elektromobilität zu demokratisieren und sie für eine möglichst breite Käufergruppe erschwinglich zu machen", erklärt Dorit Haider. "Um die relativ hohen Anschaffungskosten einer Batterie abzufedern, bieten wir die Miete der Batterie mit den folgenden Vorteilen an: Der Kunde trägt kein Risiko für Restwerte, und wir garantieren jederzeit mindestens 75 Prozent der Speicherkapazität. Fällt diese darunter, wird die Batterie kostenlos ausgetauscht. Die Mietkosten werden kompensiert durch die geringeren Energiekosten - für 100 Kilometer nur 4,- Euro anstatt durchschnittlich 10,- Euro -, um mindestens 20 Prozent geringere Wartungs- und Verschleißkosten und den Entfall der motorbezogenen Versicherungssteuer." Die Batteriemiete für den Kangoo Z.E. liegt abhängig von der Vertragsdauer und der jährlichen Fahrleistung zwischen 72,- und 145,- Euro im Monat. Den Kangoo Z.E. selbst bekommt man ab 24.000 Euro.

Nebenbei bietet Renault einige Services für ihre Kunden mit Elektrofahrzeugen, die bei Vorzugspreisen für die Miete eines Autos mit Verbrennungsmotor beginnen, über rund um die Uhr-Pannenhilfe mit Abschleppen bis zur nächsten Ladestation gehen und bis hin zur Integration des Smartphones, PC und zu einem Garantieprogramm für Fahrzeug und Antriebsstrang reichen, denn, wie Dorit Haider sagt: "Die Lebensdauer eines Z.E.-Fahrzeugs unterscheidet sich nicht von einem konventionellen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor."

250.000 Elektroautos bis 2020 in Österreich

Wie viele Fahrzeuge in Österreich abgesetzt werden, kann Renault nur schätzen. Dorit Haider erklärt: "Für seriöse Absatzprognosen fehlen uns noch die Erfahrungswerte als Referenz. Darüber hinaus gibt es noch einige unbekannte Einflussfaktoren, die einen starken Einfluss auf den Verkauf haben werden, wie zum Beispiel die Fortsetzung beziehungsweise die Verstärkung der derzeitigen Förderungen, der Fortschritt der Infrastruktur, Umweltinitiativen der Politik, die Entwicklung des Ölpreises und vieles mehr. Wir schätzen, dass in Europa bis 2020 rund zehn Prozent der PKW mit Elektroantrieb unterwegs sein werden. In Österreich geht man bis dahin von etwa 250.000 Elektroautos auf unseren Straßen aus. Wir verzeichnen ein verstärktes Interesse von zahlreichen Unternehmen, die gerne die Verantwortung für umweltbewusstes Verhalten übernehmen. Außerdem sind die laufenden Betriebskosten eines Elektroautos besser kalkulierbar, weil die Strompreise nicht den enormen Schwankungen der Treibstoffpreise unterliegen und die Wartungs- sowie Verschleißkosten um 20 Prozent geringer sind als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren."

Wann kommen die Stromtankstellen?

Bleibt nur noch die Frage nach der Lademöglichkeit - gerade für Fahrzeugbesitzer, die keine Garage haben und dort ihr Fahrzeug laden können. "Wir sind permanent in Gesprächen mit den Energieversorgern, um Lösungen zu fördern. Aber grundsätzlich sind wir kein Hersteller von Ladestationen. Die Kompetenz und Verantwortung dieser Infrastruktur liegt bei den Energieversorgern und unterliegt auch politischen Entscheidungen."

Bei Wien Energie kennt man die Herausforderung und hat auch schon mit der "Supersteckdose" ein Modell für öffentliche Steckdosen. Erste davon stehen schon in Neu-Marx. Doch diese befinden sich nicht auf öffentlichem Grund, wie eine Nachfrage ergibt, sondern auf einem Privatgelände, das öffentlich zugänglich ist. Denn noch fehlen Wien Energie die Genehmigungen der Stadt Wien, öffentliche Steckdosen für Elektromobile zu errichten.

"Bis wir die notwendigen Genehmigungen haben, errichten wir Stromtankstellen in Parkgaragen, die besonders gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sind", sagt Jürgen Halasz von Wien Energie. Bis 2013 plant Wien Energie, 400 dieser Stromtankstellen zu errichten.