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Nach dem Training folgt der Schlager im San Siro.

Foto: AP/ Bruno

Wien - Der Mittwoch-Schlager in der fünften Runde der Fußball-Champions League ist ein Duell der bereits für das Achtelfinale Qualifizierten. Titelverteidiger FC Barcelona tritt in San Siro (20.45 Uhr/live Sky) gegen den AC Milan an. Wer glaubt, es würde nur ums Prestige gehen, der irrt. In dem Spiel fällt wohl die Vorentscheidung darüber, wer am Ende in der Gruppe H als Spitzenreiter aufsteigt. Barca weist vor dem elften Treffen (Bilanz: 4-3-3 für die Katalanen) der zwei "Riesen" zwei Punkte Vorsprung auf die "Rossoneri" auf.

"Es wird ein großartiges, fantastisches Spiel. Wir spielen gegen die beste Elf der Welt", glaubt Zlatan Ibrahimovic vor dem Wiedersehen mit Barca. Der Star und Teamspieler von Österreichs kommendem WM-Quali-Gegner Schweden war im Juli 2009 im Tausch für Samuel Eto'o plus 46 Mio. Euro Draufgabe von Inter Mailand nach Katalonien gewechselt, aber nach nur einem Jahr und 21 Toren als Meister mit der Truppe von Josep Guardiola wieder nach Italien verschwunden.

Wenn er an seinen Abschied zurückdenkt, dann "war es für alle Beteiligten die beste Lösung". Er sagt: "Ich denke auch, dass Milan der größte Verein ist, für den ich je tätig war." Ibrahimovic, der in bisher drei der vier CL-Partien im Einsatz war und stets getroffen hat, fühlt sich in Mailand seit dem ersten Tag pudelwohl, die Stadt ist nach seinem Geburtsort Malmö zur zweiten Heimat geworden: "Für mich ist es wichtig, dass man sich nicht nur auf dem Rasen glücklich fühlt, sondern auch abseits davon."

In der ersten Runde der Gruppenphase hatte der Schwede mit dem Haarzopf im Camp Nou (2:2) wegen einer Oberschenkelblessur passen müssen, umso größer ist nun sein Ehrgeiz, es seinem Ex-Arbeitgeber zu zeigen. "Es geht vor allem ums Prestige. Wenn man den Bewerb gewinnen will, dann muss man auch starke Gegner schlagen. Erster zu werden ist schön, aber es ist manchmal sogar besser, Zweiter zu sein", meinte auf der uefa.com-Homepage Ibrahimovic, dem ein Gewinn der "Königsklasse" in seiner Sammlung noch fehlt.

Die Spanier verzichten auf den Einsatz ihres Mittelfeldstrategen Andres Iniesta. Der Welt- und Europameister verletzte sich am Samstag daheim beim 4:0 über Real Saragossa am Oberschenkel und wird vorsichtshalber geschont. Dafür hat Guardiola wieder Pedro zur Verfügung, der seine Knöchelblessur überwunden hat. Der FC Barcelona ist seit zehn CL-Spielen ungeschlagen und hat dabei seine jüngsten vier Auswärtspartien gewonnen. Lionel Messi hat zuletzt 23 Tore in 22 CL-Matches erzielt, aber in fünf Versuchen gegen Vereine aus Italien nie getroffen.

Geht es zwischen BATE Borissow und Viktoria Pilsen im Pool H um den dritten Platz und um den Wechsel in die Europa League, konzentriert sich das Interesse im Kampf um das Weiterkommen in den Gruppe E und F auf den Kräftevergleich Englands mit Deutschland, wobei Borussia Dortmund (F) im Emirates-Stadion (live auch ORF eins, SF 2 und Sat.1) gegen Leader Arsenal vor einem "Endspiel" steht. Der BVB hat nach dem 1:0 in München gegen die Bayern seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und neue Hoffnung gewonnen.

"Wenn wir das so hinkriegen wie in München, haben wir alle Chancen", glaubt Abwehrmann Marcel Schmelzer und Jungstar Mario Götze, auf den Arsenal-Coach Arsene Wegner ein Auge hat, kündigte selbstbewusst an: "Wir wollen auch in London zeigen, was wir können." Die Hausherren sind inklusive des Sieges im Play-off gegen Udinese vor eigenem Publikum in der "Eliteliga" seit zwölf Partien ungeschlagen und halten nach schwachem Saisonstart in den jüngsten zwölf Pflichtspielen bei zehn Siegen. Die gefährlichste Waffe der "Kanoniere" ist der Niederländer Robin van Persie, der für seinen Club 2011 in 29 Spielen schon 31-mal getroffen hat - auch im Hinspiel (1:1).

Im zweiten Gruppe-F-Spiel empfängt der erste Arsenal-Verfolger Olympique Marseille Schlusslicht Olympiakos Piräus. Im zweiten deutsch-englischen Treffen (E) hat Bayer Leverkusen Spitzenreiter Chelsea FC zu Gast, wobei der zweitplatzierte DFB-Vizemeister zwei Punkte Rückstand aufweist. Nur einen weiteren Zähler dahinter lauert der Valencia CF, der im Mestalla-Stadion gegen KRC Genk antritt. Schließlich stellt sich im Pool G (Schachtjor Donezk - FC Porto) die Frage, ob es Tabellenführer APOEL Nikosia mit einem Auswärtssieg gegen Zenit St. Petersburg vorzeitig gelingt, als erster zypriotischer Verein unter die letzten 16 der "Königsklasse" einzuziehen. (APA/Reuters/AFP)