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Wien - Die OMV prüft die Chancen, ein möglicherweise riesiges Erdgasfeld im Norden Niederösterreichs auszubeuten. In der Region um die Weinstadt Poysdorf sollen Unmengen von Schiefergas lagern, berichtet der "Kurier". Dabei handelt es sich um natürliches Erdgas, das in Tonsteinen entsteht und gespeichert wird. Seine Gewinnung ist technologisch sehr anspruchsvoll, aber durch die steigenden Gaspreise zunehmend rentabel.

Das Gasvorkommen soll dort derart groß sein, dass der österreichische Inlandsbedarf auf lange Zeit - Insider sprechen von 30 Jahren und mehr - zu 100 Prozent abgedeckt werden könnte. "Ja, das Shale-Gas-Vorkommen wird dort als sehr mächtig eingeschätzt. Bis wir aber so weit sind, dass wir das Gas auch fördern können, dauert es noch einige Jahre. Abgesehen davon muss die Förderung sowohl technisch möglich als auch wirtschaftlich sein", wird eine OMV-Sprecherin zitiert.

Auf der Suche nach mehr Gas

Die OMV sucht seit geraumer Zeit nach neuen Erdgasquellen. Gerade mal mit 15 Prozent kann sie derzeit den Inlandsbedarf abdecken. Laut einer brandneuen geologischen Studie kann jedoch von gigantischen Mengen ausgegangen werden, die in 4.000 bis 6.000 Metern Tiefe zwischen Schieferplatten eingepresst sind.

Derzeit ist die OMV mit den Gemeinden rund um Poysdorf, Bezirk Mistelbach, in Verhandlung. Zu Beginn des kommenden Jahres sind Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung geplant.

Eines jedoch schickt die OMV bereits jetzt voraus: So wie weltweit Schiefergas gefördert wird - nämlich mit Millionen Liter Wasser, versetzt mit teils hochgiftigen, krebserregenden und erbgutschädigenden Substanzen, die unter gewaltigem Druck in den Boden gepresst werden - sicher nicht. Man suche nach neuen technischen Möglichkeiten, um das Gas umweltfreundlich fördern zu können. Um dies austesten zu können, sind quasi als Pilotprojekt vorerst zwei Bohrungen bei Poysdorf geplant.

Der heimische Energiekonzern OMV hat 2010 rund 18 Milliarden Kubikmeter Erdgas verkauft und betreibt ein 2.000 Kilometer langes Gaspipelinenetz mit einer vermarkteten Kapazität von rund 89 Milliarden Kubikmeter. (APA)