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Bereits wieder stark auf der Schanze und in der Loipe: Mario Stecher.

Foto: APA/ Gindl

Kuusamo/Finnland - Voller Optimismus nehmen die Nordischen Kombinierer des ÖSV das Jahr eins nach dem Rücktritt von Felix Gottwald in Angriff. "Felix war immer ein Garant für gute Resultate, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit guten Ergebnissen anschließen können", erklärte Cheftrainer Baard Jörgen Elden vor dem Weltcup-Auftakt am Freitag in Kuusamo (FIN). Die Heimbewerbe in Ramsau (10./11.12.) und Seefeld (16.-18.12.) sind die erklärten Höhepunkte in einem Winter ohne Großereignis.

Nach dem Karriere-Ende des erfolgreichsten heimischen Olympia-Teilnehmers wurde die Zweiteilung der Trainingsgruppe 1 aufgehoben, Gottwalds bisheriger Partner David Kreiner bekam aber viele Freiheiten. Der Tiroler ließ im Sommer die langen Reisen meist aus ("Daheim kann ich am besten trainieren und regenerieren") und gilt Seite an Seite mit seinen Team-Weltmeisterkollegen Mario Stecher und Bernhard Gruber als Hoffnungsträger.

Kreiner setzt weiterhin auf die unter Günther Chromecek angeeignete Trainingsphilosophie. "Das Springen versuche ich als Ganzes zu sehen, beim Laufen achte ich viel auf das Gefühl. Ich freue mich auf die ersten Weltcups", sagte der 30-Jährige. Gruber hätte sich eine längere Vorbereitung auf Schnee gewünscht. "Ich würde gerne noch einiges ausprobieren, aber ich kann mich gut einstellen und denke, dass mein Leistungsstand gut ist", meinte der Salzburger.

Stecher "sehr zufrieden"

Stecher ist trotz geringer Zahl an Mattensprüngen nach seiner Knieoperation die Umstellung auf Schnee sehr gut gelungen. Er zeigte im Training in Rovaniemi stabile Sprungleistungen. "Und mit meiner Laufform bin ich auch sehr zufrieden", betonte der zweifache Team-Olympiasieger. Der 34-Jährige ist mit zwölf Siegen der erfolgreichste aktive Österreicher im Weltcup.

Einen Aufwärtstrend sieht Elden auch bei Christoph Bieler nach schwacher WM-Saison, bei Wilhelm Denifl (nur wenige Mattensprünge wegen Kniebeschwerden) und den laufstarken Lukas Klapfer und Tomaz Druml im Springen. "Ich bin sehr zufrieden mit der Vorbereitung", betonte der Norweger, der mit seinen Trainerkollegen das Augenmerk auch auf einen guten Auftakt legte. In der Heimat soll sich das Team auf der dritten und vierten Station jedenfalls in Topform präsentieren. "Für uns ist es wichtig, zu Hause eine gute Show zu bieten", sagte Elden.

Ohne Gottwald und Manninen

Neben Gottwald hat auch der Finne Hannu Manninen, mit 48 Siegen Rekord-Gewinner im Weltcup, seine Laufbahn beendet. Todd Lodwick (USA), der zweifache Weltmeister von 2009, hat es sich hingegen anders überlegt und macht weiter. Pokalverteidiger Jason Lamy Chappuis (FRA) führt die Liste der Favoriten an, die sich gegenüber 2010/11 kaum geändert hat. Elden ist optimistisch, im Lauf der Saison ein neues Gesicht zu präsentieren. Staatsmeister Mario Seidl, der im Sommer überrascht hatte, kann aber frühestens nach Weihnachten im Weltcup antreten. Dem 18-jährigen Salzburger fehlen noch die nötigen FIS-Punkte.

Der Weltcup weist im Gegensatz zum Vorwinter wieder ein volles Programm auf und umfasst 13 Stationen - im Vorjahr hatte es nur insgesamt 13 Einzelbewerbe gegeben. Der Großteil der Wettkämpfe wird wie zuletzt im Modus mit einem Sprung von Großschanze oder Normalschanze und 10 km Langlauf abgewickelt. Zumindest einmal soll das im Sommer einmal getestete sogenannte Penalty-Rennen zum Einsatz kommen. Da zählt im Springen nur die Weite (Aufsprunghügel wird in vier Zonen unterteilt), im Laufen müssen dementsprechend zwischen null und vier Strafrunden absolviert werden. (APA)