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Schwer gezeichnet: das "Monster der Meere".

Foto: AP/ Amory Ross/PUMA Ocean Racing

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Team-Meeting auf hoher See.

Foto: AP/Amory Ross/PUMA Ocean Racing

Das Volvo Ocean Race gilt zweifellos als die härteste Segelregatta auf dem Globus und fasziniert die Fans der rasanten Yachten weltweit gleichermaßen, doch dieses von viel Medienrummel gestützte Spektakel hat ein akutes Problem. 22-23 Knoten Wind und drei Meter hohe Wellen im Atlantik setzten den High-Tech-Booten, die scheinbar wesentlich fragiler konstruiert wurden als erwartet, bereits auf der ersten Etappe des über 39.000 Seemeilen ausgelegten Rennens dermaßen zu, dass bereits drei von sechs am Start befindliche Yachten den ersten Abschnitt aufgeben, beziehungsweise unfreiwillig die Segel streichen mussten.

Letztes Opfer des nicht gerade stillen Ozeans wurde just das "Monster der Meere", die Yacht des Puma Ocean-Racing-Teams "Mar Mostro". Gleich an drei Stellen brach der Mast und das mehr als 2.000 Seemeilen vom ersten Etappenziel in Kapstadt entfernt. Die Besatzung blieb zum Glück unverletzt und konnte das gesamte, sehr wertvolle Material aus dem salzig-kühlen Nass fischen. Mit einem Hilfsrigg versucht nun die Crew von Skipper Ken Read die Insel Tristan da Cunha, im Vergleich zur Gesamtsegelstrecke lächerliche 700 Meilen entfernt, zu erreichen. Dort soll der Schaden inspiziert werden.

"Dieser Ausfall ist für uns ohne Zweifel ein schwerer Rückschlag, aber das ist noch lange nicht das Ende", wird Ken Read auf der Website segelreporter.com zitiert. Das Punktesystem beim Volvo Ocean Race ist einfach gestrickt und ermöglicht trotz Ausfalls auch noch den Gesamtsieg. Die Etappen werden allesamt separat gewertet und am Ende werden die Punkte addiert.

Das "Monster der Meere" lag zum Zeitpunkt des Zwischenfalls ausgezeichnet im Rennen, erst vor drei Tagen hatte man die Führung an die Yacht "Telefonica" eingebüßt, den Rückstand von zwischenzeitlich 50 Seemeilen auf die Spanier aber bereits wieder drastisch auf 13 Meilen reduzieren können.

Nachdem nun aber bereits das halbe Starterfeld auf dem ersten Abschnitt gescheitert ist, macht sich Kritik an der Veranstaltung breit. Die beschädigten Yachten sollen zwar allesamt repariert werden und die Regatta ab der zweiten Etappe fortsetzen können, trotzdem gerät das Rennen langsam zur Farce.

Schon am zweiten Tag nach Verlassen des Ausgangshafens in Alicante verzeichnete die "Abu Dhabi" Mastbruch. Stunden später erwischte es die Yacht "Sanya". Diagnose: Leck im Vorschiff. (derStandard.at, 23. November 2011)