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Ein Archivbild aus alten Tagen. Noriega im Jahr 1989.

Foto: AP/Anonymous

Paris - Ein Pariser Berufungsgericht hat am Mittwoch grünes Licht für die Auslieferung des früheren panamaischen Machthabers Manuel Noriega in seine mittelamerikanische Heimat gegeben. Der 77-jährige Ex-General sagte bei der Anhörung in Paris, er wolle zurück nach Panama und dort seine "Unschuld beweisen". Der panamaische Außenminister Roberto Henríquez rechnet damit, dass Noriega noch vor Weihnachten zurück in seiner Heimat ist, wo ihn eine lange Gefängnisstrafe erwartet.

Verurteilt aufgrund von Geldwäsche

Die USA hatten Noriega im April 2010 an Frankreich ausgeliefert. Ein französisches Gericht verurteilte den Ex-General zu sieben Jahren Gefängnis, weil er in den 80er Jahren umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro Drogengelder in Frankreich gewaschen hatte. In den USA hatte Noriega zuvor wegen seiner Verstrickung in den Drogenhandel eine Gefängnisstrafe von 20 Jahren verbüßt.

USA brachten Noriega 1989 zu Sturz

Die USA hatten in den 70er und Anfang der 80er Jahre den Aufstieg Noriegas gefördert; von 1981 bis 1989 regierte er Panama mit eiserner Hand. 1989 wurde er nach einer Invasion der US-Truppen in Panama gestürzt, in die Vereinigten Staaten gebracht und verurteilt. Panama ist wegen seines Kanals zwischen Atlantik und Pazifik von strategisch wichtiger Bedeutung.

Nach seiner gut einjährigen Gefängnisstrafe in Paris erwartet den General nun in seiner Heimat ein weiteres Verfahren. In Abwesenheit wurde Noriega in Panama bereits zu 54 Jahren Haft verurteilt, weil unter seiner Herrschaft Regierungsgegner verschleppt und ermordet wurden. (APA)