Frankfurt - Der Eurokurs ist am Donnerstag nach dem Treffen der drei Chefs der großen Euroländer deutlich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde gegen 18 Uhr mit 1,3342 US-Dollar gehandelt. Im Mittagshandel war der Euro nach einem robusten ifo-Geschäftsklimaindikator noch bis auf 1,3530 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3373 (Mittwoch: 1,3387) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7478 (0,7470) Euro.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach ihrem Treffen mit Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und Italiens Regierungschef Mario Monti auf ihrem Nein zu Eurobonds verharrt. "Das Fehlen einer glaubwürdigen Lösung in der Eurokrise hat den Euro unter Druck gebracht", sagte Lothar Hessler, Devisenexperte beim Bankhaus HSBC Trinkaus. "Den Märkten fehlt es hier einfach an Klarheit." Eine Flucht ausländischer Anleger aus den stabilen Ländern der Eurozone erwartet der Experte nicht. Die am Mittwoch sehr schlecht verlaufene Auktion von deutschen Bundesanleihen dürfe nicht überbewertet werden.

Der besser als erwartet ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex habe nur vorübergehend den Euro gestützt, sagte Hessler. Derzeit dominiere die Schuldenkrise das Marktgeschehen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im November überraschend aufgehellt. Das ifo-Geschäftsklima sei von 106,4 Punkten im Vormonat auf 106,6 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 105,3 Punkte gerechnet. Zuvor war der Index viermal in Folge gesunken. Die Rezessionsgefahren in der Eurozone sind laut Volkswirten noch keineswegs gebannt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86060 (0,86030) britische Pfund, 103,07 (103,37) japanische Yen und 1,2268 (1,2305) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.692,50 (1.681,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.200,00 (39.890,00) Euro. (APA)