Im Jänner 2011 hat Google angefangen, "Piraterie-relevante" Begriffe von Autocomplete und Instant Diensten zu filtern. Bei der Suche von "Bittorent", "Torrent" oder "RapidShare" fällt auf, dass andere Worte vorgeschlagen werden, bevor das Wort fertig getippt wurde. Nun hat der Suchmaschinendienstleister die Blacklist der wegen Piraterie gesperrten Begriffe um einiges erweitert, berichtet Torrentfreak.
Bisher nur wenige betroffen
Ab sofort sind unter anderem folgende Begriffe ebenfalls betroffen: "Btjunkie", "Isohunt", "Kickasstorrents", "Sumotorrent", "Thepiratebay", "The Pirate Bay" und "Torrentreactor". Bisher war die Liste der blockierten Worte auf wenige beschränkt, nun sind fast alle bekannten Filehoster betroffen. Ganz rigoros führt Google seine Blockade nicht durch, "thepiratebay.org" wird zum Beispiel noch nicht vom Autocomplete ausgeschlossen.
Problem mit Urheberrechtsbesitzern
Mit der erweiterten Blacklist möchte der Internetkonzern sein gebeuteltes Verhältnis zu Urheberrechtsbesitzern verbessern. Wiederholt hat Google mit dem Vorwurf von Copyrightverstößen zu kämpfen. Die ersten Erfolge und massiven Suchanfragen-Rückgänge zeigten sich - wie an der Hotfile-Grafik ersichtlich ist - als man Anfang des Jahres die ersten Begriffe vom Autocomplete ausschloss.
Positiv oder gefährlich?
Google-Sprecher Mistique Cano erklärt, die relativ leicht umsetzbaren Änderungen im Autocomplete-Algorithmus könnten sich positiv auswirken. Wie positiv der Unterschied ist, hängt natürlich davon ab, wen man fragt. IsoHunt-Besitzer Gary Fung meintei im Gespräch mit Torrentfreak, dass Google hier einen gefährlichen Weg beschreite. Er spricht von langsam startender Zensur und nicht von Schutzmaßnahmen.
Kritik
Von einer richtigen Zensur kann bei dem Google-Schritt nicht gesprochen werden, denn nachdem das Wort fertig getippt ist, erscheint das Suchergebnis samt Link. Ein großer Kritikpunkt ist allerdings, dass dabei auch Unternehmen Schaden nehmen, die keine Piraterie betreiben, etwa die BitTorrent Inc. Zudem sprechen Kritiker von Autocomplete und Instant als erste Ansätze einer wirklichen Internet-Zensur. (ez, derStandard.at, 24.11.2011)