Amman - Die Arabische Liga hat Syrien einen Tag Zeit gegeben, der Entsendung von Beobachtern der Organisation in das von Unruhen erschütterte Land zuzustimmen. Andernfalls müsse die Regierung in Damaskus mit Wirtschaftssanktionen rechnen, sagte der Vertreter Ägyptens bei der Liga, Afifi Abdel Wahab, am Donnerstag in Kairo. Zu den Strafmaßnahmen könnten die Einstellung des Flugbetriebs nach Syrien und ein Verbot von Geschäften mit der Zentralbank gehören. 

Währenddessen weitere Kämpfe

Die syrische Armee hat nach Berichten von Anwohnern Stellungen von Überläufern an der strategisch wichtigen Autobahn zwischen Damaskus und Aleppo beschossen. Etwa 50 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge hätten nahe der Stadt Rastan Positionen der zur Opposition übergelaufenen Soldaten mit Flugabwehrkanonen und Maschinengewehren angegriffen, berichtete ein Regierungsgegner am Donnerstag.

Mehrere Tausend Soldaten schon übergelaufen

Mehrere Tausend Soldaten sind seit Beginn der Erhebung gegen Präsident Bashar al-Assad zur Opposition übergelaufen. Ihre Einheiten sind lose mit der "Freien Syrischen Armee" verbunden, die von Offizieren geführt wird, die in die Türkei geflohen sind. Während der seit acht Monaten tobenden Auseinandersetzungen sind nach Schätzungen der UN 3500 Menschen getötet worden.

Schutzzone statt direkter Militärintervention

Die EU erwägt die Verschärfung ihrer Sanktionen gegen Syrien. Frankreich schlug die Einrichtung einer Schutzzone vor. Der Korridor könne entweder im Einvernehmen mit der Regierung in Damaskus oder durch internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Arabische Liga geschaffen werden, sagte Außenminister Alain Juppe in Paris. Das Gebiet solle durch bewaffnete Kraft bewacht werden. Eine direkte Militärintervention schloss Juppe jedoch aus. (APA)