Wien - Der börsenotierte Stahlkonzern voestalpine bessert den Abfindungspreis für die Kleinaktionäre des Edelstahlerzeugers Böhler-Uddeholm kräftig nach. "Es kommt zu einer Aufbesserung gegenüber dem damaligen Squeeze-out-Preis (70,24 Euro, Anm.) um 6,50 Euro je Aktie, also 9 Prozent", sagte der Präsident des Interessenverbands für Anleger (IVA), Wilhelm Rasinger, am Freitag. Die voestalpine koste die Einigung in Summe etwa 20 Mio. Euro - die Übernahme von Böhler-Uddeholm erfolgte Mitte 2008 und war rund 4 Mrd. Euro schwer.

Inklusive der Nachzahlung liege der Preis nun um 4 Prozent über dem damaligen freiwilligen Übernahmeangebot (73 Euro) und bewege sich in der oberen Bandbreite, die in einem Gutachten berechnet wurde. Eine entsprechende Einigung im Prüfverfahren sei gestern am späten Nachmittag in einem vom Handelsgericht delegierten Gremium gefunden worden.

Insgesamt waren zwölf Anwälte in das Verfahren involviert, wobei die Mehrheit aus Deutschland kam. Eine der größten Schwierigkeiten war laut Rasinger die Kostenregelung für die Anwälte, die dabei jeweils zwischen 40.000 und 170.000 Euro verdienten.

"Bei dem Prozess hat sich die voestalpine sehr verantwortungsvoll gegenüber den Anlegern verhalten und war fair", so Rasinger. Der Konzern habe keine Schwierigkeiten gemacht und auch keine Verzögerungstaktik verfolgt. "Das ist nicht immer so." (APA)