Trotz immer noch kräftiger Wachstumsraten bekommt auch Chinas größter Online-Händler Alibaba inzwischen den Abschwung der Weltkonjunktur zu spüren. Der Nettogewinn stieg im dritten Quartal zwar um 11,9 Prozent auf umgerechnet rund 48 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dies war aber das schwächste Plus seit fast zwei Jahren.

Krisen

Vor allem die Schuldenkrise in Europa und die stockende Konjunkturerholung in den USA belasteten das Geschäft, erklärte die Handelsplattform, die Millionen von internationalen Käufern mit Lieferanten aus der Volksrepublik verbindet. Der Umsatz legte von Juli bis September um knapp elf Prozent auf rund 190 Mio. Euro zu.

Mit einer raschen Besserung der Lage rechnet der fast zur Hälfte zum US-Internetriesen Yahoo gehörende Konzern nicht. Die Aussichten für die Weltwirtschaft hätten sich verschlechtert und dürften auch die chinesische Exportindustrie beeinträchtigen, teilte Alibaba mit. Das Unternehmen will zudem seine Qualitätsoffensive fortsetzen, auch wenn dies zulasten des Kundenzuwachses geht. Beschwerden und Unzufriedenheit unter den Kunden hatten sich in den vergangenen Monaten gehäuft. Zudem hatte Alibaba nach Betrugsvorwürfen Anfang des Jahres die Konzernführung ausgewechselt. (APA)