Bild nicht mehr verfügbar.

Petri Pasanen (li) und Christian Schwegler halten ein Schwätzchen, langsam sollten Salzburgs Kicker Taten sprechen lassen.

Foto: APA/Krug

Salzburg - Sieben Spiele ist Red Bull Salzburg nach einer in der Vereinsgeschichte beispiellosen Negativserie in der Fußball-Bundesliga bereits ohne Sieg. Acht gehen wahrscheinlich nicht, es ist kaum vorstellbar, dass ein erneutes Scheitern ohne Konsequenzen bliebe. Denn am Samstag (18.30 Uhr) kommt Kapfenberg nach Wals-Siezenheim - und vor dem Duell mit dem Tabellenletzten kann es keine Ausreden mehr geben, den Salzburgern steht quasi die Mutter aller Pflichtsiege ins Haus.

"Wir sind in einer sehr schwierigen Situation", hat Trainer Ricardo Moniz richtig erkannt. "Es kann sich aber alles sehr schnell ändern. Wir warten nur auf ein Erfolgserlebnis." Zuversicht schöpft der Niederländer unter anderem die Rückkehr von Mittelfeldspieler David Mendes und Innenverteidiger Douglas nach langen Verletzungspausen.

Während Douglas überhaupt sein erstes Pflichtspiel für Salzburg absolvieren könnte, soll Mendes dem zuletzt beim 2:4 gegen Rapid völlig verunsicherten Team neue Sicherheit geben. "Er hat einen großen Wert", sagte Moniz über seinen Landsmann, der nach sieben Monaten in die Startformation zurückkehrt. Lediglich die blessierten Verteidiger Franz Schiemer und Christian Schwegler (beide Muskelfaserriss) fallen aus.

Im Sturmzentrum könnte Stefan Maierhofer statt Roman Wallner beginnen. "Der Druck von außen ist groß. Aber ich bleibe ruhig und lasse mir nichts einreden", betonte Moniz. Überhaupt sind in erster Linie die Spieler gefordert, die bei manchen zuletzt augenfällige Lustlosigkeit zu überwinden. "Jeder muss sich in den Spiegel schauen und hart an sich arbeiten", erklärte Kapitän Eddie Gustafsson, der sich in den letzten Matches ebenfalls einige Patzer geleistet hat.  

Sieben Punkte fehlen Salzburg auf Tabellenführer Admira, angesichts der langen Flaute ist der Rückstand immer noch bemerkenswert gering. Drei der vier ausständigen Ligaspiele bis zur Winterpause tragen die Bullen vor eigenem Publikum aus, aber auch das ist keine Erfolgsgarantie mehr: man  hat in der eigenen Arena zwar noch nicht verloren, in sieben Partien aber fünfmal Remis gespielt. Moniz: "Ich bin sehr optimistisch, dass die negative Spirale jeden Moment gedreht wird."

Eine bessere Gelegenheit als diesmal kann es fast nicht geben, denn Kapfenberg - seit sechs Runden sieglos - hat in der laufenden Saison auswärts exakt einen Punkt holen können. Nach dem Abshcied von Trainer Werner Gregoritsch rückt vorübergehend dessen bisheriger Assistent Manfred Unger ins erste Glied. Ein neuer Chefcoach dürfte Anfang nächster Woche präsentiert werden. "Für mich geht es um den Verein, nicht um meine Person", betonte Unger. "Die vier Spiele bis Winter sind schon entscheidend." Der Rückstand auf den Vorletzten Mattersburg sollte nicht zu groß werden, derzeit beträgt er vier Punkte.

Unger kündigte ein selbstbewusstes Auftreten an: "Wir können nicht 90 Minuten Beton anrühren." Zahlreiche zuletzt verletzte Stützen wie die Verteidiger Dominique Taboga und Matej Mavric sowie Stefan Erkinger stehen wieder zur Verfügung und immerhin hat man 13 Spielen drei Siege gegen den Ligakrösus zusammen gebracht, zwei davon sogar in Salzburg. (red/APA)

Mögliche Aufstellungen:

Red Bull Salzburg - Kapfenberger SV 1919 (Red Bull Arena, 18.30 Uhr, SR Schörgenhofer). Bisheriges Saisonergebnis: 3:1 (auswärts). Saisonergebnisse 2010/11: 0:0 (a), 0:2 (h), 1:0 (a), 4:2 (h)

Salzburg: Gustafsson - Hierländer, Pasanen, Douglas, Hinteregger - Leitgeb, Mendes, Svento - Zarate, Wallner/Maierhofer, Leonardo

Ersatz: Walke - Ulmer, Lindgren, Cziommer, Teigl, Bruins, Offenbacher, Jantscher

Es fehlen: Sekagya (gesperrt), Schiemer, Schwegler (beide Muskelfaserriss), Alan (Kreuzbandriss)

Kapfenberg: R. Wolf - Scharifi, Mavric, Taboga, Harrer - Erkinger, Sencar - Hüttenbrenner, Ordos, Elsneg - Prokoph

Ersatz: Kostner - Prettenthaler, Schönberger, Gollner, Micic, Felfernig, Tieber, M. Gregoritsch, Sand

Es fehlen: Pavlov, Welnicki (beide verletzt)

Fraglich: Spirk (Oberschenkelprobleme)