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Anders Breivik auf der Anklagebank.

Foto: Reuters/Scanpix Norway

Die norwegische Polizei hat erstmals jene Telefonanrufe, die Anders Breivik während seines Attentates auf der Insel Utoeya getätigt hat, veröffentlicht. Er bot darin auch an, sich selbst auszuliefern.

Der 32-Jährige meldete sich bei der Polizei als "Kommandant Anders Breivik von der norwegischen anti-kommunistischen Widerstandsbewegung". In jenem Telefonat kündigte er auch an zu kapitulieren, beendete die Konversation jedoch, nachdem er gedrängt wurde seine Telefonnummer durchzusagen. Nach zwanzig Minuten, in denen er weitere Menschen tötete, tätigte er einen zweiten Anruf und teilte der Polizei mit: "Ich habe meine Operation vollendet... deshalb werde ich jetzt kapitulieren." Außerdem erwähnte Breivik in diesem Telefonat ein Mitglied der Tempelritter zu sein. Nach den beiden Anrufen setzte er das Massaker jedoch fort.

Die Anrufe liegen als Transkript vor, wurden aber im norwegischen TV-Sender TV2 auch ausgestrahlt. Der Anwalt der Breivik-Opfer ließ wissen, dass die Betroffenen nicht glücklich darüber seien nun auch noch die Stimme live in ihren Wohnzimmern hören zu müssen.

Am 22. Juli dieses Jahres tötete Breivik 77 Menschen, 151 wurden während des Massakers verletzt. (red/derStandard.at, 26.11.2011)