Tipps für Telefonsex und Amateur pornos: Zu erstehen auf der Seite der Dombuchhandlung.

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Wien – Die Filialen der Dombuchhandlung – Hauptsitz am Stephansplatz – verfügen über ein breites Sortiment mit, naheliegend, Klerikal-Schwerpunkt. Online aber ist das Angebot etwas pikanter. Gibt man auf der Homepage der Dombuchhandlung im Suchfeld einschlägige Stichwörter ein, müsste angesichts der Ergebnisse im nahen Erzbischöflichen Palais so manchem die Kardinalsröte hochsteigen. Zu bestellen wären aktuell u. a. Blow me! The Complete Guide to Oral Sex!, Porn Horror Movie – Wenn Du siehst, wie es kommt, bist Du schon tot oder Gay Porn Heroes.

Brisant dabei: Eigentümer der sechs Filialen der "Facultas Dombuchhandels GmbH" sind, laut Firmenbuch, die "Facultas Verlags- und Buchhandels GmbH" (66,6667 %) und die "St. Paulus-Stiftung der Erzdiözese Wien für Medienarbeit" (33,3333 %). Geschäftsführer der Stiftung ist Michael Prüller, Sprecher von Kardinal Christoph Schönborn. Auf Nachfrage des Standard erklärt Prüller, dass jeder Online-Buchhandel auf ein "Verzeichnis lieferbarer Bücher" zurückgreife: "Da lässt sich nichts filtern. Aber wir sind natürlich nicht glücklich mit der Situation."

In Deutschland hat die katholische Kirche jüngst beschlossen, den Augsburger Weltbild-Verlag zu verkaufen, da das Sortiment zu schlüpfrig war. Papst Benedikt XVI. hatte zuvor die "Verbreitung von Material erotischen oder pornografischen Inhalts" angeprangert. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.11.2011)