Castor ist die Abkürzung für "cask for storage and transport of radioactive material", für Behälter also zur Aufbewahrung und zum Transport von radioaktivem Material. Die Behälter sind zylinderförmig und bestehen hauptsächlich aus Gusseisen und Kugelgrafit. Ein Castor ist bis zu sechs Meter lang und hat einen Durchmesser von 2,5 Metern. Die Wandstärke beträgt 45 Zentimeter.
1995 rollte zum ersten Mal ein Castor mit abgebrannten Brennelementen nach Gorleben. Er kam aus dem Atomkraftwerk Philippsburg. Danach folgte auch hoch radioaktiver Abfall aus der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague. Derzeit stehen 102 Behälter im Lager Gorleben, das nur ein Zwischenlager ist und sich in einer Halle mitten im Wald befindet. Dort muss der Müll 30 bis 40 Jahre abkühlen, bevor er ins Endlager kann - das es noch gar nicht gibt.
Der aktuelle Castor-Transport ist der letzte aus La Hague, da seit Juli 2005 keine abgebrannten Brennelemente mehr im Ausland aufgearbeitet werden dürfen, sondern direkt an den AKWs gelagert werden. Der vor 2005 ins Ausland geschaffte Atommüll muss aber noch zurück nach Deutschland. Das geschieht jetzt. (bau/DER STANDARD, Printausgabe, 26./27.11.2011)