Bild nicht mehr verfügbar.

Die personifizierte Schweizer Geschwindigkeit.

Foto: dapd/Gunn

Lake Louise - Der Schweizer Didier Cuche hat seine Jagd auf seinen fünften Gewinn des Abfahrtsweltcups und damit die Einstellung des Rekords des Kärntners Franz Klammer eröffnet. Der 37-jährige Disziplinen-Titelverteidiger gewann am Samstag in Lake Louise die erste Saison-Abfahrt der Herren in 1:47,28 Minuten, baute seinen Rekord als ältester Sieger eines Weltcuprennens aus. Sein Landsmann Beat Feuz und der Salzburger Hannes Reichelt lagen aber nur sechs bzw. acht hundertstel Sekunden zurück. Die Österreicher boten mit fünf in den Top Ten eine starke Leistung.

Aus dem ÖSV-Team stach Reichelt aber klar hervor. Mit Startnummer 45 preschte der 31-Jährige noch auf das Podest, indem er die auf der Strecke in Alberta eine blitzsaubere Leistung bot. "Anscheinend war es eine ziemlich gute Fahrt", erklärte der Vize-Weltmeister im Super-G. "Unter der Fahrt habe ich gedacht, es ist eine normale Fahrt wie im Training. Dann war ich sehr überrascht. Das letzte Mal, dass ich so überrascht war, war in Gröden 2002, als ich als Nobody auf den zweiten gefahren bin."

Romed Baumann hatte sich nach den Trainingsrängen eins und fünf lange Zeit vom Stockerl lachen gesehen, ehe ihn sein Landsmann um 27/100 auf Rang vier verdrängt hat. Mit seinem Abschneiden war der Tiroler trotzdem zufrieden. "Es ist ein Top-Resultat und damit bin ich sehr zufrieden", meinte der 25-Jährige. "Ich habe mich speziell in den letzten Jahren schwergetan im Training. Jetzt hatte ich ein gutes Training, das hat mir Selbstvertrauen gegeben."

Walchhofer-Nachfolger auf Platz fünf

Der nach dem Rücktritt von Michael Walchhofer als neuer ÖSV-"Kapitän" gehandelte Kröll konnte mit dem Top-5-Platz auch gut leben. "Ich bin im Großen und Ganzen schon zufrieden", sagte der 31-jährige Steirer. "Ich habe noch Reserven, also für den Auftakt ist das schon okay." Mit Joachim Puchner als Achten (+0,68) und Georg Streitberger als Zehntem (+0,78) durften die Österreicher eine sehr gute Bilanz ziehen. "Ich habe wie im Training im Mittelteil verloren", erläuterte Puchner. "Das ärgert mich ein bisschen. Aber die Top Ten sind in Ordnung."

Der bei besseren Bedingungen als im Training mit Nummer 17 ins Rennen gegangene Cuche musste lange warten, ehe er über seinen zehnten Sieg in einer Weltcup-Abfahrt und seinen 18. im Weltcup überhaupt jubeln durfte. "Das ist ein großer Schritt zur großen Abfahrtskugel, aber es gibt noch elf Rennen", relativierte der Eidgenosse. "Ich konnte es kaum glauben, als ich ins Ziel gekommen bin. Schöner kann es nicht sein am Anfang der Saison. Das Rennen ist so gelaufen, wie ich wollte. Ich muss meiner Firma und meinem Servicemann danken."

Feuz versöhnte sich durch seinen zweiten Rang mit der Strecke, auf der er sich zweimal verletzt hatte. "Jetzt habe ich die Versöhnung gefunden. Mit einem zweiten Platz in die Saison zu starten, ist optimal", gab Feuz an und kündigte Cuche weiter harte Gegenwehr an. "Der Didier ist eine harte Nuss, aber ich versuche, ihm ein bisschen Dampf zu machen." Der Tiroler Benjamin Raich legte als 21. (+1,48) ein gelungenes Abfahrtscomeback nach seiner Verletzung hin, sonst holte vom ÖSV noch Max Franz als 25. (+1,62) Punkte. (APA)