Athen - Griechenland hat sich skeptisch gezeigt, das mit seinen internationalen Geldgebern vereinbarte ehrgeizige Privatisierungsprogramm im kommenden Jahr umsetzen zu können. Das schlechtere Wirtschaftsklima in Europa könne dazu führen, dass das Land nicht die mit EU und IWF vereinbarten Einnahmen von 9,3 Milliarden Euro erziele, sagte Costas Mitropoulos, Chef der für den Verkauf des Staatseigentums zuständigen Gesellschaft der Zeitung "Kathimerini".

Das Ziel sei zwar weiter erreichbar. Mit Blick auf die Zurückhaltung selbst beim Verkauf deutscher Staatsanleihen sagte Mitropoulos: "Sollte diese Situation weiter bestehen, wird es definitiv schwierig für uns, Käufer für unsere Vermögenswerte zu finden."

Die wiederholte Versagen der Regierung in Athen, ihre Spar- und Privatisierungsziele zu erreichen, hat zu Verärgerung bei den Geldgebern geführt und die Verunsicherung an den Finanzmärkten zusätzlich verschärft. Insgesamt soll Griechenland mit Privatisierungen bis 2015 rund 50 Milliarden Euro einnehmen.

Das in diesem Jahr bereits von fünf auf vier Milliarden Euro gekappte Einnahmenziel dürfte Griechenland deutlich verfehlen. Derzeit scheint das Mittelmeer-Land 2011 nur 1,8 Milliarden Euro einzunehmen. (APA/Reuters)