Dannenberg - Nach massiven Protesten ist der Castor-Transport Montagfrüh im Umladebahnhof im deutschen Ort Dannenberg eingetroffen. Mehr als 109 Stunden brauchte er für die rund 1200 Kilometer aus dem französischen La Hague bis ins niedersächsische Wendland.
Bevor die elf Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll auf der Straße die etwa 20 Kilometer lange Schlussetappe nach Gorleben antreten können, müssen sie zunächst auf Spezialfahrzeuge verladen werden. Dabei wird auch die aktuelle Strahlung gemessen.
Wenige hundert Meter vor der Verladestation in Dannenberg hatte der Zug zunächst noch über eine Stunde auf den Gleisen gestanden, erst dann wurde damit begonnen, die Waggons in die Anlage zu rangieren. Atomkraftgegner hatten zuvor die Fahrt durch das Wendland trotz massiver Polizeipräsenz entlang der Gleise mehrfach stoppen können. Bei Hitzacker hatten Castor-Gegner am Sonntag zuletzt den Transport mit einer Beton-Pyramide auf den Gleisen mehr als 15 Stunden aufgehalten. Drei Männer und eine Frau hatten sich in der selbst gebauten Konstruktion angekettet.
Unplanmäßige Stopps
Zuvor hatten Atomkraftgegner auch an anderen Orten entlang der Strecke zwischen Lüneburg und Dannenberg immer wieder für unplanmäßige Stopps gesorgt. Zudem hatten sich rund 200 vermummte in einem unübersichtlichen Waldstück eine heftige Auseinandersetzung mit Polizisten geliefert, bei der auch Journalisten mit Wurfgeschoßen attackiert worden waren.
Der Castor-Transport bringt hoch radioaktiven Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Zwischenlager Gorleben. Deutschland ist verpflichtet, den Müll der deutschen Atomkraftwerke wieder zurückzunehmen. Wann der Transport in Gorleben eintrifft, ist noch unklar. Der letzte Streckenabschnitt Atommüll-Zwischenlager Gorleben kann nur auf der Straße zurückgelegt werden. Atomkraftgegner haben für die Fahrt nach Gorleben massive Proteste angekündigt. (APA)