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HTC kommt leicht ins Straucheln

Foto: Reuters

Der taiwanesische Handy-Hersteller HTC - bis vor kurzem Shooting Star des Smartphones-Markts – hat mit einem Tief zu kämpfen. Der Aktienkurs befindet sich seit Monaten auf Talfahrt, neue Smartphone-Flaggschiffe fehlen. Anleger befürchten, dass die Nummer Vier am Smartphone-Markt ihre Innovationskraft verloren hat. Aber bei HTC ist man optimistisch. Man sieht sich jedenfalls nicht als neues Nokia, erklärte Finanzchef Winston Yung im Gespräch mit Reuters.

Prognose gesenkt, Patentklagen

Ursprünglich nur Auftragsfertiger, arbeitete sich das Unternehmen vor allem mit Hilfe von Googles mobilem Betriebssystem Android innerhalb weniger Jahre zur Spitze der Smartphone-Hersteller hoch. Nun ist HTC etwas ins Stocken geraten und hat die Prognosen für das vierte Geschäftsquartal gesenkt. Hinzu kommen Patentklagen und ein drohender Verkaufsstopp von Smartphone-Modellen in Deutschland (der WebStandard berichtete).

Zusatzangebote

Die großen Smartphone-Flaggschiffe haben 2011 gefehlt. Stattdessen hat HTC versucht seine Geräte mit Zusatzdiensten wie dem Sync-Dienst HTCSense.com, der Spieleplattform Onlive oder dem On-Demand Filmedienst Watch sowie mit der Beats Audio-Kooperation gegenüber der Konkurrenz abzuheben. Doch das ist bislang nicht aufgegangen. Auch mit dem Tablet Flyer konnte das Unternehmen keine nennenswerten Erfolge verbuchen.

Nicht so schlimm wie bei Nokia

So ernst wie bei Nokia, das rapide an Marktanteilen verloren hat, sieht Yung das derzeitige Tief jedoch nicht. Immerhin habe man dieses Jahr 45 Millionen Smartphones ausgeliefert, im Vergleich zu 25 Millionen im vergangenen Jahr. Nokia hat vor allem durch die starke Konkurrenz von Apples iPhone und günstigen Android-Modellen zu kämpfen. Dominiert wird das Smartphone-Markt derzeit von Samsung und dessen Android-Geräten. Mit einem radikalen Schwenk der Strategie auf Windows Phone 7 hoffen die Finnen wieder an Fahrtwind zu gewinnen.

Flaggschiffe nächstes Jahr

HTC will sich 2012 auf "bessere und wettbewerbsfähigere" Produkte konzentrieren. Der CFO kündigte neue "Flaggschiffe" für den Weltmarkt an, darunter auch LTE-Geräte. Durchgesickerte Infos zu kommenden HTC-Geräten legen auch einen Fokus auf mehr Rechenkraft, große hochauflösende Displays und eine weiterhin starke auf Android fokussierte Produktstrategie nahe. Modellen wie das Zeta - das erste Quad-Core-Smartphone – oder das Ville - ein acht Millimeter dünnen Android-Modell -, von denen nun erste Infos aufgetaucht sind, könnten im Februar auf dem Mobile World Congress vorgestellt werden. (derStandard.at, 29. November 2011)