Kairo/Sharm el Sheikh - Die arabischen Staatschefs, die den amerikanischen Präsidenten George W. Bush an diesem Dienstag im ägyptischen Sharm el Sheikh empfangen, haben sich nach Informationen der Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" bereits auf eine Zwölf-Punkte-Erklärung zum Gipfel geeinigt. Wie die in London erscheinende arabische Zeitung am Montag berichtete, fordern sie darin unter anderem Fortschritte im Friedensprozess zwischen Israel und Syrien und Libanon.

Friedensfahrplan soll unverändert bleiben

Nach Angaben aus arabischen Diplomatenkreisen wollen die Araber von Bush neben bilateralen Zusagen auf wirtschaftlichem Gebiet vor allem eine Garantie dafür, dass Washington keine entscheidenden Veränderungen des "Friedensfahrplans" des Nahost-Quartetts durch Israel zulassen wird. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Zukunft des Irak. Darin heißt es in der Zwölf-Punkte-Erklärung: "Wir sind besorgt über das politische Vakuum und die fehlende Sicherheit im Irak." Gleichzeitig fordern sie die amerikanischen und britischen Truppen zum Abzug aus dem Irak auf, sobald diese ihre Mission der Entmachtung des alten Regimes und der Suche nach Massenvernichtungswaffen abgeschlossen hätten.

Sharon reist angeblich nicht nach Sharm el Sheikh

Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon wollte nach Angaben aus ägyptischen Regierungskreisen nicht in den ägyptischen Badeort reisen. Die Staatschefs Syriens und des Libanon wurden nach Angaben arabischer Diplomaten auf Wunsch Washingtons nicht eingeladen.

Erster Besuch von Bush in der arabischen Welt

An dem Treffen in der Touristenstadt auf dem Sinai nehmen neben dem Gastgeber, Präsident Hosni Mubarak, auch der saudische Kronprinz Abdullah Ibn Abdelaziz, der jordanische König Abdullah II., der König Bahrains, Hamad bin Isa el Khalifa, sowie der marokkanische König Mohammed VI. teil. Am Montag bereiteten sich die in Zivil gekleideten Sicherheitskräfte in dem ägyptischen Badeort diskret auf den ersten Besuch von US-Präsident George W. Bush in der arabischen Welt vor.(APA/dpa)