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Amina Lawal mit ihrer unehelich geborenen Tochter Wasila und ihrem Mann Idris Sanni. Die Mutter wurde zum Tod durch Steinigung verurteilt.

Foto: REUTERS/GEORGE ESIRI
Lagos - In Nigeria ist das Berufungsverfahren im Fall einer wegen Ehebruchs zum Tode durch Steinigung verurteilten Frau erneut verschoben worden. Wie ein Justizbeamter des zuständigen Scharia-Gerichts in der Stadt Katsina am Dienstag mitteilte, waren nur zwei von vier Richtern anwesend. Die beiden fehlenden Richter seien derzeit mit Wahlrechtsverfahren befasst. Die Anhörung werde daher auf den 27. August verschoben. Ursprünglich sollte der Prozess bereits im März stattfinden.

Die 33-jährige Amina Lawal nahm die neuerliche Verschiebung gelassen auf. Die dreifache Mutter war mit ihrer zweijährigen Tochter vor Gericht erschienen. Ihr Anwalt Musa Aliju Jawuri erklärte sich einverstanden mit dem neuen Termin. "Wir haben keine Wahl", fügte er hinzu.

Urteil bestätigt

In einem Berufungsverfahren im vergangenen Sommer war das erstinstanzliche Todesurteil gegen Lawal bestätigt worden; Der jungen Frau droht demnach die Hinrichtung, sobald ihr drittes Kind nicht mehr gestillt werden muss. Sollte auch im neuen Verfahren der Einspruch abgelehnt werden, kann die junge Frau Berufung vor einem Bundesgericht beantragen. Der Fall Lawal hatte weltweit Aufsehen erregt und für Proteste vor allem von Menschenrechtsorganisationen gesorgt.

Am Mittwoch sollte in der nigerianischen Stadt Minna das Berufungsverfahren im Falle des früheren Liebespaares Fatima Usman und Ahmadi Ibrahim beginnen, die wegen ihrer Affäre ebenfalls zum Tod verurteilt worden waren. (APA)