Die britische Zeitung "The Guardian" hat den "Bagdad-Blogger" als Kolumnisten engagiert. Der Verfasser eines Internet-Tagebuchs aus dem Irak soll alle zwei Wochen einen Beitrag für das Blatt schreiben. Ein "Guardian"-Reporter habe mit dem Autor, der sich im Internet nur Salam Pax nennt, in einem Vorort von Bagdad Kontakt aufgenommen, berichtete die Zeitung.

Mit seinen Berichten über den Irak-Konflikt ist Salam Pax in der Internet-Szene berühmt geworden. Vor dem Krieg zog er ironisch über das Regime von Saddam Hussein her und bezeichnete die irakischen Funktionäre als Freaks. Wenig Glauben schenkte er aber auch den Beteuerungen der US-Regierung, dass es ihr nur um die Befreiung des Irak gehe. "Da sind keine jubelnden Massen, die die Amerikaner begrüßen, und sie ergeben sich auch nicht zu Tausenden", schrieb Salam Pax im März. "Die Menschen sitzen zu Hause und hoffen, dass sie keine Bombe trifft."

Während des Krieges wurde sein Blog (Web-Log, Web-Tagebuch) nicht mehr aktualisiert, weil er keine Verbindung mehr erhielt. Erst jetzt können die Beiträge online gelesen werden. Auf seiner Web-Site berichtet er weiter über das alltägliche Chaos unter der US-Besatzung in der irakischen Hauptstadt.

So weit bekannt, soll es sich bei Salam Pax um einen 29-jährigen irakischen Architekten handeln. Laut "Guardian" lebte er einige Jahre in Wien. (APA/AP)