Unter den Augen von achtlos vorüber gehenden
Passanten ist in einer Fußgängerzone in Schleswig-Holstein ein
14-jähriges Mädchen vergewaltigt worden, berichten deutsche Online-Medien.
"Wenn die Menschen nur ein wenig Courage gehabt hätten, dann hätten sie wenigstens die Polizei
informiert", erklärte der Kripo-Beamte Reinhold Laaser in
Heide. Das Mädchen habe anfangs sogar eine Frau mittleren Alters um
Hilfe gebeten, ohne dass etwas passierte. Viel zu spät rief
schließlich jemand die Polizei.
Die Jugendliche war am Donnerstagabend mit dem Fahrrad auf dem Weg
nach Hause gewesen, als sich der betrunkene 19 Jahre alte Täter an
ihr vergriff. Von einem Balkon aus hätten laut Polizei drei Männer
die Tat beobachtet, ohne dass sie eingriffen. Unweit vom Tatort habe
eine ebenso untätige kleine Gruppe von Frauen gestanden. "Vielleicht
wussten sie nicht, was sie tun sollten", mutmaßte Laaser.
Zumindest kurzer Anruf
Für einen kurzen Anruf brauche man aber keinen Mut, betonte der
Beamte. Die Polizei verlange nicht, dass sich jemand selbst in Gefahr
bringe, um einem anderen zu helfen. "Sie erwartet jedoch, dass sie in
solchen oder ähnlichen Fällen zumindest über Notruf in Kenntnis
gesetzt wird", hieß es in der Mitteilung der Polizei. (red)