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Grafik: Archiv
Krampfhaft umklammert die Hand die Computermaus. Der Blick ist starr auf den Bildschirm gerichtet. Aber die dort gezeichnete Linie fällt aller Konzentration zum Trotz ziemlich krumm aus. In einer solchen Situation bietet sich als Alternative zur Maus der Eingabestift an, wie er vom Hersteller Wacom auch für Privatanwender angeboten wird. Alle grafischen Arbeiten gehen damit flotter von der Hand. Und auch bei Textanwendungen freut sich das Handgelenk über die größere Bewegungsfreiheit.

Absolut

Der deutlichste Unterschied zum Arbeiten mit der Maus besteht in der "absoluten Positionierung" des Eingabestifts auf dem druckempfindlichen Tablett. Die Maus kann überall aufgesetzt werden; nur die Bewegungsrichtung bestimmt die Position des Cursors auf dem Bildschirm. Das Wacom-Tablett ist hingegen ein Spiegel der Bildschirmoberfläche: Wird der Stift im oberen linken Eck des Tabletts aufgesetzt, wird der Cursor sofort an der entsprechenden Stelle des Bildschirms platziert.

Funktion

Mit dem Stift trifft der geübte Anwender daher auf Anhieb den Start-Button der Windows-Oberfläche. "Die Hand 'weiß' dann, wo sich der Cursor auf dem Monitor befindet", erklärt Professor Hardo Sorgatz vom Institut für Psychologie der Technischen Universität Darmstadt, der dem Arbeiten mit dem Eingabestift eine natürlichere Grundhaltung zuschreibt. Mit der Maus hingegen muss man oft erst kurz herumrudern, ehe der Cursor entdeckt ist und der Zeiger sein Ziel ansteuern kann. Außerdem erlaubt die absolute Positionierung das Nachzeichnen von Grafiken, die zu diesem Zweck unter eine Folie des Tabletts gelegt werden. Allerdings hat das Einsteiger-Pen-Set "volito" nur ein Tablett mit der aktiven Fläche von 12,8 mal 9,3 Zentimetern - das ist etwas kleiner als Postkartengröße.

Ergebnis

Trotz dieser Einschränkung werden bei grafischen Anwendungen wie der Bildbearbeitung schon mit dem kleinen "volito" nach kurzer Einarbeitung bessere Ergebnisse erzielt als mit der Maus. Einzelne Bildmotive lassen sich mit dem Eingabestift schneller und exakter maskieren (also nachzeichnen), um sie gesondert zu bearbeiten. Für den beruflichen Einsatz bietet Wacom größere Tablette mit mehr als doppelt so hoher Auflösung an, die allerdings auch deutlich teurer sind.

Angepasst

Wenn man mit der Hand selbst Formen oder Linien auf dem Bildschirm zeichnet, muss man sich nicht mehr wie ein Kleinkind fühlen, das zum ersten Mal einen Stift in der Hand hat: Statt der frustrierenden Krikeleien werden mit dem Eingabestift sanfte Kurven und exakte Linien möglich. In den dafür geeigneten Programmen wie Corel Painter - das "volito"-Paket enthält eine spezielle "Classic"-Version der Software - können Strichbreite oder Deckkraft der Farben auch durch unterschiedlich starkes Aufdrücken des Eingabestiftes verändert werden. Für die Microsoft-Office-Anwendungen Word und Excel werden Makros mitgeliefert, die handschriftliche Notizen oder Skizzen ermöglichen.

Einrichten

Die Installation des Tabletts an der USB-Schnittstelle verläuft denkbar einfach. Nach der Einrichtung des Treibers kann die PS2-Maus weiter verwendet werden. Das "volito"-Pen-Set enthält aber auch eine eigene drahtlose Maus zur Verwendung auf dem Tablett, die sich bei klick-intensiven Anwendungen anbietet. Das fehlende Scroll-Rad schränkt den Nutzen dieser Tablett-Maus allerdings erheblich ein - eine vollwertige Maus ist erst bei den größeren Wacom-Tabletten mit dabei.

Unter Strom

Tablett, Eingabestift und Maus kommen ohne Batterie aus. Stift und Maus benötigen auch kein Kabel, weil sie über eine "elektromagnetische Resonanztechnologie" vom Tablett mit Strom versorgt werden. Bereits einige Millimeter oberhalb der Tablettfläche wird die Stiftspitze erkannt, und das Tablett schickt die Positionsdaten des Stiftsignals an den Computer. Der Stift hat auch eine Seitentaste, die standardmäßig einen rechten Mausklick ausführt, aber auch mit anderen Funktionen wie dem Radieren in Grafikanwendungen belegt werden kann.

Vorraussetzungen

Das "volito"-Tablett kann mit jedem Windows-PC (ab 98) verwendet werden, der eine USB-Schnittstelle hat. Das Paket wird mit Software ausgeliefert und kostet 59,90 Euro. (APA)