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Für Millionen Menschen fixer Bestandteil der täglichen Routine: Das Setzen der Insulin-Spritze

Foto: Archiv
Washington - Geht es nach kanadisch-amerikanischen Forschern, könnte die Insulin-Spritze dereinst der Vergangenheit angehören. Bei einer neu getesteten Methode werden Insulin produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse eines Spenders in die Leber von Typ-I-Diabetikern gebracht.

50% der 23 behandelten Typ-I-Diabetiker benötigten nach der experimentellen Studie keine bzw. geringere Insulin-Dosen als zuvor. An der Studie teil nahmen 22 Frauen und 14 Männer; alle mit schwerem, bereits lange bestehendem Typ-I-Diabetes. Das berichteten die kanadisch-amerikanischen Studienleiter, Camillo Ricordi, Jaems Shapiro und Bernhard Hering im Rahmen des jährlichen "American Transplant Congress" in Washington.

Das Verfahren

Entwickelt wurde das neue Verfahren in Kanada. Die Insulin produzierenden Zellen werden aus der Bauchspeicheldrüse eines Spenders entnommen und in die Venen des Patienten injiziert, die zur Leber führen. In der Leber sollen die fremden Zellen die Funktion der eigenen Inselzellen übernehmen. Die Patienten erhalten eine neuartige Kombination dreier Immunsuppressiva, um zu verhindern, dass die Zellen des Spenders abgestoßen werden.

Fünf Patienten konnten nach der ersten Infusion auf die Insulin-Gabe verzichten, fünf weitere nach der zweiten Injektion und zwei nach der dritten Behandlung; dem Maximum an möglichen Wiederholungen. Nicht angenommen wurden die Spenderzellen von sechs Probanden, zwei Teilnehmer verließen die Studie wegen Nebenwirkungen der Immunsuppressiva. Dreizehn verließen die Studie aus anderen Gründen. Komplikationen traten selten und wenn, nur in geringem Maß auf. Die häufigsten Probleme waren Geschwüre im Mund, von der Norm abweichende Leberwerte und kurzfristige Abnahme der Immunfunktion. (pte)