Siby - Der Name ist Programm. Wer am "Gipfel der Armen" im westafrikanischen Mali teilnahm, bekam die dürftigen Lebensbedingungen afrikanischer Bauern am eigenen Leib zu spüren. So mussten die 400 TeilnehmerInnen der Gegenveranstaltung zum Treffen der sieben reichsten Länder und Russlands (G8) in Evian ohne fließendes Wasser und Strom auskommen. Zum Frühstück wurde den AkademikerInnen und VertreterInnen von Interessengruppen aus Westafrika, Europa und Haiti statt eines üppigen Buffets Reis nach afrikanischer Art vorgesetzt. Viele von ihnen übernachteten unter freiem Himmel. Mit dem Tagungsort, dem Dorf Siby rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt, suchte die Veranstalter-Initiative "Jubilé 2000" ganz bewusst den Kontrast zu dem durch organisierten und hermetisch abgesicherten Treffen der G8 im noblen französischen Kurort Evian. Bei den TeilnehmerInnen des Armuts-Gipfels kam das gut an: "Für diesen Gipfel konnte man keinen besseren Rahmen finden", sagt der Chef eines Zusammenschlusses von Nichtregierungsorganisationen für Entwicklungshilfe, Bouba Diop. "Hier fühlt man sich wirklich wie in Afrika, weit weg von den vielen Sicherheitskräften, die in Evian im Einsatz sind", sagt der Journalist Nouhoun Kéita. (APA/AFP)