Bei der Steuerreform wurden im letzten Moment die geplanten Freibeträge für Kinder in Familien mit Mindesteinkommen gestrichen. Auf Grund der Einsparungen werden die meisten Familien mit einem Jahreseinkommen von 10.000 bis 26.500 Dollar im Sommer keine Steuer-Schecks von 400 Dollar (341 Euro) pro Kind bekommen, wie es für die Mittelklasse-Familien vorgesehen ist.
USA
Bush-Regierung als "umgekehrter Robin Hood"
"Neue amerikanische Plutokratie" lässt bei Steuerreform Armen "nicht einmal Krümel übrig"
Washington - Die jüngste Steuerreform in den USA wird in
einem Kommentar der "New York Times" scharf kritisiert. Die Regierung
von US-Präsident George W. Bush wird mit einem "umgekehrten Robin
Hood" verglichen, der den Armen nimmt und den Reichen gibt. "Die
großen Tiere bekommen ihre Steuersenkungen. Aber in der neuen
amerikanischen Plutokratie bleiben für die Arbeitenden am unteren
Ende der Lohnskala nicht einmal Krümel übrig". Die kaltherzige
Streichung des geplanten Kinder-Freibetrags für Millionen von
Arbeiter-Familien in letzter Minute sei ein "gemeiner und vollkommen
überflüssiger Akt". Es zeige die feindliche Einstellung der
derzeitigen Regierung gegenüber den Armen.
Von der Maßnahme seien fast 12 Millionen Kinder betroffen, oder
jedes sechste Kind unter 17 Jahren in den USA. Die Hälfte aller
Kinder in afro-amerikanischen und Latino-Familien werde durch die
Steuerreform nichts oder nur einen Teil des Steuer-Freibetrags
erhalten. Umgekehrt allerdings seien die steuerschonenden
Möglichkeiten für Offshore-Gesellschaften durch die Reform nicht
eingeschränkt worden. (APA)