Gaza - In Gaza haben am Dienstag hunderte Palästinenser
gegen die beiden Nahost-Gipfel mit US-Präsident George W. Bush
protestiert. Mit Rufen wie "Sharm el Sheikh ist nutzlos", "Bush ist
eine Schlange" und "Der (Nahost-)Fahrplan ist ein Trick" zogen die
Demonstranten durch die Stadt. Zu dem Protestmarsch hatten die
Nationalen und Islamischen Kräfte aufgerufen, eine Dachorganisation
von Palästinensergruppen. In einer Erklärung warf sie Bush vor, nach
dem Irak-Krieg "sein Projekt beenden" und die gesamte arabische Welt
unterordnen zu wollen.
Teilnahme Yassins
Auch führende Mitglieder der radikalislamischen Hamas-Organisation
nahmen an den Protesten teil, unter ihnen der geistliche Führer der
Hamas, Scheich Ahmed Yassin. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Yassin,
die von den USA geführten Gipfeltreffen dienten nur israelischen und
US-Interessen in der Region. "Die Amerikaner meinten es nie ernst mit
der Umsetzung des Friedensplans und wollen vor dem
Präsidentschaftwahlkampf nur die Region ruhig halten", sagte er.
Bush traf sich zeitgleich mit dem palästinensischen Regierungschef
Mahmud Abbas sowie Ägpyptens Staatschef Hosni Mubarak, dem
saudiarabischen Kronprinzen Abdallah sowie den Königen von Jordanien
und Bahrain, Abdullah II. und Hamad el Khalifa im ägyptischen Badeort
Sharm el Sheikh, um über den internationalen Nahost-Friedensplan zu
beraten. Am Mittwoch ist ein weiterer Gipfel mit Bush, Abbas und dem
israelischen Regierungschef Ariel Sharon im jordanischen Akaba
geplant. (APA)