Wien - Straße und Schiene: ein ungleiches Paar, wie immer wieder von sanften Mobilisten kritisiert wird. In die Straße werde wesentlich mehr Budgetgeld investiert als in den öffentlichen Verkehr. "Stimmt nicht", entgegnet Christine Lackner, Sprecherin des Verkehrsministeriums. All die Jahre seien wesentlich mehr Mittel in die Schieneninfrastruktur geflossen als in den Straßenbau. Nur im letzten Jahr und heuer seien mehr Gelder für den Straßenausbau notwendig geworden.

2002 sind rund eine Milliarde Euro für den Straßenbau reserviert worden, rund 850 Millionen Euro für den Schienenverkehr. Lackner: "Das ist notwendig geworden, weil im Straßenbereich zahlreiche Sanierungs- und Tunnelausbauten, zum Beispiel zweite Tunnelröhren anstanden." Das Subventionsverhältnis werde sich in den nächsten Jahren aber wieder umdrehen.

Bild gedreht

Daran will der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nicht so recht glauben. Es stimme, dass in den letzten Jahren mehr in die Bahn geflossen sei, das Bild habe sich jetzt aber gedreht, kritisiert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Man dürfe dabei auch nicht übersehen, "dass bei den Subventionen an die Bahn mehr eingerechnet wird, zum Beispiel Pensionsgelder, als bei den Zahlungen an den Straßenbau.

In welchem Ausmaß die Straße bevorzugt werde, sei am Semmering ersichtlich: Der Bahntunnel sei nicht möglich, der Straßentunnel mit all den Umweltproblemen hingegen schon. (mue, DER STANDARD Printausgabe 4.6.2003)