Suche nach weiteren 22 Leichen
Die Containerwagons wurden regelrecht durch die Luft gewirbelt und zertrümmerten mehrere Wagen des Talgo. Fünf Menschen wurden sofort tot geborgen. Die Suche nach weiteren 22 Leichen in den völlig ausgebrannten und zertrümmerten Abteilen dauerte bis in den nächsten Tag. Insgesamt reisten 86 Personen im Schnellzug.
Der Güterzug, der normalerweise Säuren transportiert, war diesmal leer unterwegs. Die zuerst befürchtete Umweltkatastrophe blieb somit aus.
Weichensteller irrte Das schwerste Unglück der vergangenen dreißig Jahre heizt einmal mehr die Debatte über den Zustand des spanischen Schienenverkehrs aus. Die einspurige Strecke war nicht mit einem automatischen Bremssystem elektronisch gesichert. Alles hing vom Weichensteller ab. Nachdem dieser sich geirrt hatte, nahm das Unglück seinen Lauf.
Sparprogramm
Nicht nur in Sicherheitssystemen spart die spanische Bahngesellschaft Renfe. Auch die Strecken selbst sind in einem oft kritisierten Zustand. Vor dieser Katastrophe kam es alleine heuer zu zwölf Zugunglücken. Dabei kamen zwei Menschen ums Lebe, und Hunderte wurden verletzt.
Schlechte Qualität der Gleisanlagen
Vor allem der Talgo ist häufig von Unfällen betroffen. Er springt immer wieder aus den Gleisen. Schuld daran ist zum einen die schlechte Qualität der Gleisanlagen, Frost und Regen provozieren immer wieder kleinere Erdrutsche. Zum anderen stellte sich bei einem Unfall heraus, dass die Spurweite der Gleise sich verstellt hatte. Mangels Wartung wurde dieser Fehler erst entdeckt, als der Talgo aus den Schienen sprang.