Portugal
Portugiesischer Oppositionschef in Pädophilie-Affäre verhört
Verhör durch Untersuchungsrichter erfolgte auf eigenen Wunsch
Lissabon - Der portugiesische Oppositionsführer Eduardo
Ferro Rodrigues ist am Mittwoch im Zuge der Ermittlungen in einer
Affäre um Kindesmissbrauch auf eigenen Wunsch von einem
Untersuchungsrichter verhört worden. Rodrigues wollte sich jedoch
Journalisten gegenüber vor dem Gerichtsgebäude in Lissabon nicht zu
den Vorwürfen äußern. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch bereits
Ende Mai mitgeteilt, der Chef der Sozialistischen Partei (PS) werde
in der Angelegenheit nicht als Verdächtiger betrachtet. Wenige Tage nach der Festnahme des PS-Sprechers und ehemaligen
Arbeitsministers Paulo Pedroso hatte die Wochenzeitung "Expresso" vor
gut zwei Wochen berichtet, auch Rodrigues sei in die
Missbrauchsaffäre verwickelt. Der Parteivorsitzende habe mehrmals
zugesehen, als sich Mitglieder eines Pädophilen-Rings an
Minderjährigen aus dem staatlichen Kinderheim "Casa Pia" vergingen.
An dem Pädophilie-Ring waren nach Zeugenaussagen zwei weitere
Politiker sowie drei ranghohe Richter und eine weitere bekannte
Persönlichkeit beteiligt.(APA)