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Fotot: Archiv
Wien/St. Pölten - Zigaretten und Alkohol als Einstiegsdrogen, und mit 2,7 Prozent der 18-Jährigen ein unerwartet hoher Wert beim Heroinkonsum: Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie der niederösterreichischen Ärztekammer, die am Mittwoch in Wien präsentiert wurde.

Fast 2000 Stellungspflichtige wurden zwischen März und Mai 2002 in St. Pölten bei ihrer Musterung in die Untersuchung eingebunden. Sie mussten Fragebögen zum Rauch- und Trinkverhalten ausfüllen, Harn, Blut und Atemluft wurden auf Indizien für den Konsum legaler und illegaler Drogen getestet.

Die Resultate sind zum Teil überraschend, wie Otto Lesch von der Universitätsklinik für Psychiatrie zugibt. Bei den illegalen Drogen ist zwar Cannabis mit 5,1 Prozent Nutzern unter den Jugendlichen die sprichwörtliche Nasenlänge voran, an zweiter Stelle landeten aber bereits die Opiate, also hauptsächlich Heroin. 2,7 Prozent der Untersuchten konnte regelmäßiger Konsum nachgewiesen werden.

"Anhand bisher vorhandener Daten ging man eher von einem Wert rund um ein Prozent aus, jetzt stellen wir fest, dass fast dreimal so viele 18-Jährige Opiate konsumieren", konstatiert Lesch. Kokain, Amphetamine und Beruhigungsmittel liegen dagegen bei weniger als einem Prozent.

Die legalen Suchtmittel Alkohol und Tabak sind ebenfalls beliebt. 52 Prozent der Jugendlichen rauchen regelmäßig (zum Vergleich: unter allen Österreichern greifen 30 Prozent zum Glimmstängel). Und 30 Prozent der Befragten antworteten, Alkohol wegen seiner beruhigenden und stimmungsaufhellenden Wirkung zu konsumieren.

Der Weg zu den illegalen Drogen führt also auch in Österreich über die legalen, wie die Studie belegt. Doppelt so viele Raucher sind alkoholgefährdet oder -abhängig, auch der Konsum illegaler Rauschmittel ist bei Nikotinjunkies höher. (moe/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.6. 2003)