Wien - Wien ist dabei, eine wichtige Stellung in Europa im Bereich der Gentechnik und Biotechnologie zu beanspruchen: Am Mittwoch erfolgte in Wien-Landstraße beim Biocenter, wo auch das mittlerweile in Fachkreisen weltbekannte Institut für Molekulare Pathologie (IMP) beheimatet ist, der Spatenstich für das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA), ein Tochterunternehmen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Leiter des IMBA ist der bekannte Genforscher Josef Penninger, ein gebürtiger Oberösterreicher, der ab 1994 als "principal investigator" des US-Gentechnik-Konzerns Amgen arbeitete und seit 1998 Associate Professor am Institut für Immunologie und Medizinische Biophysik der Universität von Toronto war.

"Wir werden am IMBA rund 100 Leute sein, davon 30 ,seniour investigators'", so Penninger zum Umfang des Instituts. Der Bau soll zu Beginn 2005 fertig sein. Bis dahin sollen die Forschergruppen in angemieteten Labors als Überbrückung arbeiten.

Seine Entdeckungen wird das IMBA zunächst einmal dem deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim zur Verwertung anbieten. Die Infrastruktur teilt sich das Institut künftig mit dem IMP.

Bereits in nächster Zukunft werden IMBA-Wissenschafter nach Wien kommen. Josef Penninger: "Von meiner Arbeitsgruppe in Kanada kommen zwölf Leute nach Wien. Ich übersiedle mit meiner Familie Mitte Juli. Wir publizieren bereits unter dem Namen IMBA. Erst vergangene Woche ist in Science eine Arbeit von uns veröffentlicht worden.

Immunologie und Neurobiologie werden zwei Schwerpunkte des Instituts sein, das über ein jährliches Jahresbudget von 7,3 Millionen Euro verfügt. (cia/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.6. 2003)