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Gernot Rumpold und Exfrau Erika (im Bild beim Eurofighter Untersuchungsausschuss) erlangten als PR-Berater des Eurofighter-Herstellers EADS österreichweiten Bekanntheitsgrad.

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Die Staatsanwaltschaft Wien hat laut "Format" ihre Ermittlungen in der Telekom-Affäre ausgeweitet. Nun ist auch Gernot Rumpold und seine Exfrau Erika ins Visier der Justiz geraten.

"Wir ermitteln gegen Gernot und Erika Rumpold", bestätigt Thomas Vecsey, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, gegenüber dem Magazin: "Wir haben an drei Adressen Hausdurchsuchungen durchgeführt." Ermittelt wird wegen Verletzung des Paragrafen 304 Strafgesetzbuch ("Bestechlichkeit").

Der Ex-FPÖ-Generalsekretär und seine frühere Ehefrau, die sich nun Erika Daniel nennt, sollen laut dem Bericht im Zuge polizeilicher Einvernahmen von dritten Personen belastet worden sein. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Kein Kommentar seitens Telekom

Sowohl bei der Telekom Austria als auch bei der ÖIAG war heute laut Austria Presseagentur keine Auskunft darüber zu erhalten, warum die Staatsanwaltschaft nun auch gegen Rumpolds ermittelt.

Die Agentur von Rumpold scheint im Telekom-Zusammenhang beim Kauf der bulgarischen MobilTel durch die Telekom Austria-Gruppe auf. Ob es sich bei den jetzigen Ermittlungen um diese Causa handelt ist allerdings unklar.

Im Juni 2007 wurde der Kauf des bulgarischen Mobilfunkbetreibers im parlamentarischen Bankenausschuss thematisiert. Der frühere Infrastrukturminister und Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (F/B) hatte vor den Abgeordneten sein Engagement an Seite der Telekom bei der bulgarischen MobilTel und der serbischen mobtel als Eintreten für österreichische Interessen verteidigt. Die "100 % Communications"-Firma von Gernot Rumpold hatte laut damaligen Berichten im Ausschuss beim MobilTel-Deal beraten. Die Übernahme des bulgarischen Handynetzbetreibers MobilTel durch die Telekom Austria-Gruppe erfolgte im Juli 2005.

Ausschussvorsitzender Martin Graf (FPÖ) fragte Gorbach damals auch zu seiner Teilnahme an einer am 2. Februar 2006 von der Rumpold-Firma organisierten Veranstaltung mit russischen Oligarchen, darunter Oleg Deripaska. "Ich habe dort eine Tischrede gehalten", bestätigte Gorbach. Für die Organisation der Veranstaltung sei die "100% communications"-Firma von Gernot Rumpold zuständig gewesen, das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur, also das früher von Gorbach geleitete Ministerium, habe keine Mittel zur Verfügung gestellt, betonte der Ex-Vizekanzler. (APA/red)