New York/Washington - Ein vielversprechendes Gel, das Frauen beim Sex vor einer HIV-Infektion schützen sollte, hat sich nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde NIH als wirkungslos erwiesen.

Die Behörde habe beschlossen, die Studie mit dem "chemischen Kondom" abzubrechen, teilte sie am 28. November in Bethesda bei Washington mit. Der Hauptgeldgeber der Untersuchung, das NIH-Institut für Aids und andere Infektionskrankheiten (NIAID), befürworte den Stopp.

Nicht geklärt ist, warum das Gel mit dem Wirkstoff Tenofovir nach anfänglich positiven Ergebnissen am Ende so enttäuschend abschnitt. Das "chemische Kondom" wird vor dem Sex in die Scheide eingeführt. In einer südafrikanischen Pilotstudie war das Ansteckungsrisiko mit HIV dadurch um knapp 40 Prozent gesunken.

Die jüngsten Daten ergaben jedoch, dass sich etwa sechs Prozent der Gel-Benutzerinnen trotz Schutz beim Sex mit dem Aidserreger HIV ansteckten. Diese Zahl war identisch mit dem sechsprozentigen Infektionsrisiko von Frauen in einer Vergleichsgruppe, die statt des Tenofovir-Gels ein wirkungsloses Placebo anwandten. (APA)